Oberösterreich - Kulturdenkmäler Kirchen, Schlösser und Burgen

ST. THOMAS a. BLASENSTEIN Gotische Statue aus der Pfarrkirche St. Thomas am Blasenstein M Pfarrkirche St. Thomas am Blasenstein Gesamtansicht St. Thomas a. Blasenstein wurde ur kundlich schon um 1150 erwähnt und Anfang des 16. Jahrhunderts eine Pfarre. Die Pfarrkirche wurde auf einem großen Felsen erbaut und ist weithin sichtbar. Sie ist ein vor wiegend gotischer Bau, der Grund riß ist weitgehend von der Gegeben heit des felsigen Geländes und den Grundmauern eines ehemaligen, Schloß- oder Burggebäudes ab hängig. Sie wurde als dreischiffige, gestaffelte Anlage erbaut, hatte ur sprünglich drei Chöre. Der Südchor wurde später unterteilt. Mittelschiff und südliches Seitenschiff wurden im 17. Jahrhundert gratgewölbt,das nördliche Seitenschiff kreuzrippengewölbt. Der Chor des Mittelschiffes ist gegenüber diesem aus der Achse verschoben, geneigt und überhöht. Es finden sich reichgeschmückte Schlußsteine mit Tiersymbolen und vegetabilem Ornament und figurale Konsolen. Konsolen mit Evange listensymbolen und vegetabilem Schmuck zieren den Chor des nördlichen Seitenschiffes. Der gotische Turm ist in Fort setzung des südlichen Chores oben ins Achteck übergeführt und mit einem Spitzhelm abgedeckt. Der Hochaltar stammt aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Altarblatt stellt den ungläubigen Thomas dar und ist mit der Jahreszahl 1666 bezeichnet, der Meister ist unbe kannt. Zu beiden Seiten des Altares stehen die Figuren der vier abend ländischen Kirchenlehrer, die in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts ent standen sind. Die Seitenaltäre sind mit der Jahres zahl 1742 bezeichnet, die Altäre in den Seitenschiffen wurden etwas früher geschaffen. Die Maler der Altarblätter für die Seitenaltäre und die Altäre in den Seitenschiffen sind unbekannt. Im Hauptchor befinden sich zwei bemalte Reliefs, die den Tod und die Krönung Mariens dar stellen. Sie sind um 1400 entstan den. Weiters schmücken den Haupt chor zwei spätgotische Statuen, die den hl. Johannes Ev. und den hl. Paulus darstellen. Sie wurden um das Jahr 1490 datiert und kom men aus dem Umkreis der Kefermarkter Werkstätte. Gesamtanlage der Figuren und typische Hand haltungen, Gesicht und Haarschnitt, aber auch das Faltenrelief weisen sie möglicherweise in die Werkstatt des Gregor Erhart. Bemerkenswert ist auch noch ein spätgotischer, um 1520/30 entstandener, überlebens großer, figuraler Gekreuzigter unter der Westempore. Einfluß auf die Ausgestaltung der Kirche hatte auch im wesentlichen das Kloster Waldhausen, dem die Pfarre St. Thomas a.BI. bis zur Klosteraufhebung im Jahre 1792 inkorporiert war.

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