Eine Stadt, in der es sich ieben iäßt Linz zum Staunen, zum Gernhaben und zum Wiederkommen — Das Linz von heute und wie es morgen sein möchte Walter Knoglinger Jede Stadt hat ihr eigenes, unverkennbares Raunen. Am besten vernimmt man dieses Kiangbild an kiaren, luftreinen Abenden, wenn Büros und Geschäfte schließen, die Menschen heimwärts strömen, das Dröhnen der Maschinen in den Fabrikshalien aber noch lange nicht verstummt. Über Linz er hebt sich zu dieser Stunde ein mächtiges Rauschen und Brausen, unterbrochen von Zischiauten, Huptönen, dumpfem Rattern und den Sirenen von Schiffen, die auf dem Strom die Stadt passieren. Diese mächtige, sich über die Stadt wölbende Glocke von Tö nen ist eine Klangwolke der Arbeit und Ge schäftigkeit. Je kräftiger das Leben in der Stadt puisiert, je mehr Menschen mit ihren Fahrzeugen in die Stadt strömen, sie verlassen oder diese kreuz und quer befahren, je größer die Zahl der Maschinen ist, die iautgebend in den Pro duktionsprozeß eingeschaltet sind, desto stärker erfüiit die Bewohner der Stadt ein Ge fühl des Eingebundenseins in das Wirt schaftsgeschehen, in den Wohlstand und die damit erhoffte existentielie Sicherheit. Linz braucht eine starke Wirtschaft, braucht vielseitige Produktivität in gewerblichen und industrielien Betrieben, um den rund 200.000 Bewohnern die Existenz zu sichern und auch noch rund 55.000 Pendlern Arbeit geben zu können. Im Linzer Wirtschaftsraum sind etwa 8000 Betriebe angesiedeit, darunter vieie Un ternehmen mit überregionaler und internatio naler Reputation. Die Wertschöpfung dieser Unternehmen beläuft sich im Jahr auf rund 85 Milliarden Schiiiing, das ist ein Anteil von 37 Prozent an jener von Oberösterreich. Linz verfügt über ein großes Potentiai hervor ragend qualifizierter Arbeitskräfte mit ausge prägter industrieller Gesinnung, einer hohen Bereitschaft zur Aus- und Weiterbildung, die traditioneli strebsam und fleißig sind. Ein Drit tel der Arbeitsplätze Oberösterreichs, näm lich 155.000, befindet sich in Linz. Um diese Zahi haitenzu können, sind in Anbetracht von Konjunkturschwankungen und betriebswirt schaftlichen Prozessen erhebiiche Anstren gungen erforderlich, die sich auch auf die Neugründung von Betrieben und Betriebsan siedlungen ausdehnen müssen. Die Linzer Wirtschaft und die Stadtverwal tung sind sich dieser Sachlage bewußt, zu mal man sich keineswegs darauf veriassen kann, daß beispielsweise die in Linz ansässi ge Großindustrie mit ihren derzeit rund 35.000 Mitarbeitern des verstaatiichten Berei ches künftige Unwägbarkeiten der Marktent wicklung für den Linzer Arbeitsmarkt weitge hend neutral halten würde. Gemeinsam mit der Verstaatlichten gibt es in Linz rund 51.000 in verschiedenen Industrien Beschäftigte, die allesamt daran interessiert sind, daß die Kri senanfälligkeit ihrer Arbeitsplätze so gering wie möglich ausfällt. Ähnliches gilt natürlich auch für die rund 100.000 Arbeitnehmer der gewerbiichen Wirtschaft in Linz, wenngleich festgestellt werden kann, daß sich bisher das Gewerbe gegen Krisenerscheinungen immer noch am besten zu behaupten vermochte. Es ist also ein vitales Interesse aller Linzerinnen und Linzer und darüberhinaus all jener Oberösterreicher, die in der Landeshaupt stadt ihre Existenz gefunden haben, daß die Wirtschaftskraft des Linzer Raumes ungeschmäiert erhalten bleibt. Um dieses Ziei zu erreichen, hat die Linzer Stadtverwaltung bemerkenswerte Initiativen entwickelt und sich dabei der Unterstützung durch das Land Oberösterreich und die Kammer der gewerb lichen Wirtschaft versichert. Dabei geht es im wesentlichen um die Ansiediung zusätzlicher Betriebe und die Schaffung eines wirtschaftli chen Kristaiiisationspunktes in Form eines Ausstellungs- und Kongreßzentrums. Das wirtschaftspolitische Konzept der Stadt Linz reicht bis ins nächste Jahrtausend, wo bei ein Investitionsbedarf von vorläufig er rechneten 1,2 Milliarden Schilling erforder lich sein wird, die, so hofft man in der Stadtverwaltung, gemeinsam mit dem Land und der Wirtschaft aufzubringen sein wer den. Dabei geht es vor allem darum, daß Linz auch für die Zukunft seine Position als dyna misches Wirtschaftszentrum erhalten und ausbauen kann. Ein solches zu sein, ist Linz in den vergangenen Jahren angesichts der Aufbauleistungen seiner Bürgermeister Dr. Ernst Koref, Ernst Aigner und Theodor Grill, beziehungsweise angesichts der besonde ren kommunaien Initiativen unter Bürgermei ster Franz Hillinger stets nachgesagt worden. Die junge Generation von Linzer KommunalEin Großteil der Linzer Arbeitnehmer ist in seiner Existenz direkt oder indirekt über das Gewerbe mit der verstaatlichten Industrie verbunden. Unser Bild zeigt einen Steuerstand im Kaltwalzwerk 2 der Hütte Linz. — Fotostudio VOEST-Alpine MiSf llit. K illjlUl P 59
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