Pöstlingbergkirche, Kuppelfresko mit Darstellung der Sieben Schmerzen Mariae von Andreas Groll 1900. — Foto: Elfriede Wöhry / -fr.'- - \ m I ^ Erinnerungsmal in der Pöstlingbergkirche an die Brandkatastrophe vom 31. Mai 1963. — Foto: Elfriede Wöhry den prächtigen Rahmen für die 1716 von Ignaz Jobst geschnitzte Pietä. Die Seitenaitäre haben Bilder von Anton Hitzenthaler, die schöne Rokoko-Kanzel stammt aus der Kir che in Münzbach. Die Orgel auf der Empore schuf Matthäus Mauracher (1941—1943). In der Sakristei befindet sich ein schönes Votivbild einer Linzer Familie vom Biedermeierma ler Johann Baptist Reiter (1840) aus Linz und in der Votivkapelle sieht man viele Zeichen des Dankes für erhörte Bitten. Bevor wir uns weiteren Sehenswürdigkeiten des Pöstlingbergs zuwenden, noch kurz eini ge Zeilen über die mutmaßliche Entstehung des Namens. Prähistorische Funde deuten auf eine uralte Besiedlung des Berges hin. Er war laut Bene dikt Pillwein „ein Berg zum Aufstellen der Schlldwachen". Weniger glaubhaft wurde er ursprünglich als „Pößlingberg", ein Berg zum Possenreißen, benannt. Hans Commenda verweist darauf, daß urkundlich schon im Jahre 1389 der Name Pesenberg, später Beßlingberg oder Pösiingberg bestand, der auf den altdeutschen Personennamen Poso (Ver kleinerungsform Posolin) zurückgehe. Es be stand ja auch das Pöslingergut, welches letzt lich dem Berg den Namen gegeben haben dürfte. Es sind, wie bereits angedeutet, mehrere Attraktionen, die der Pöstlingberg außer Oberösterreichs Marienheiligtum zu bieten hat. Da muß vor allem einmal der Pöstlingberg als Festung genannt werden, als eine Festung al lerdings, die — glücklicherweise — „den Krieg verschlief". Denn in der "Franzosen zeit" zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Erz herzog Maximilian d'Este wegen der mehr fachen Franzoseneinfälle den Bau einer Befestigungsanlage rund um Linz geplant. Die 32 Türme, die zwischen 1830 und 1832 erbaut wurden, hatten das Fort Pöstlingberg als Zentrum mit sechs Kastellen. Die Türme bekamen weibliche Vornamen. Turm I, der Othiliaturm, existiert heute noch neben dem Pöstlingberghotel, Turm II, der Beatrixturm, birgt heute eine der originellsten Attraktionen von Linz, die Grottenbahn mit den Zwergenfi guren und -gruppen, die von der Bildhauerin Renate Stolz geschaffen wurden. Das Unter geschoß des einstigen Bollwerkes bietet dem Besucher eine naturgetreue Nachbildung des Linzer Hauptplatzes mit seiner schönen Platzarchitektur. In den sieben „Seitengas sen" entzücken lebensgroße Märchenfiguren und -Szenen vor allem die kleinen Besucher. Der Befestigungsgraben beim Grottenbahnturm dient heute auch als Freigehege für Rehwild. Turm III war der Julia- oder Offi ziersturm, Turm IV (Mariaturm) ist die Endsta tion der Pöstlingbergbahn, Turm V (Euphe miaturm) stellt die heutige Aussichtsterrasse vor der Pöstlingbergkirche dar. Von hier aus bietet sich ein herrlicher Rundblick bis zu den Alpen. Aber auch abends, wenn das Lichter meer von Linz aufleuchtet, findet diese Aus sichtsterrasse viele Besucher. Die Linzer stellten einst hier gerne Gästen, die man auf die Aussichtsterrasse führte, die Scherzfra-
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