Oberösterreich, 39. Jahrgang, Heft 4, 1989

\'^;v Vi^'fö fTf 'A^ %'■"■;■ .JV jF^.. ^im " 1, • V't Vv, \4''7lf||-A L- I ' ;' illt t J'fj^W ß 1 f iK' knapp 17 Jahren konnte er in die gerade ge gründete Linzer Kunstschuie eintreten. Kari Hauk, Herbert Dimmel und Aifons Ortner, Pioniere der Linzer Kunstpädagogik, waren seine Lehrer. Von der Linzer Kunstschuie soll te sich Kubovsky nie völlig trennen. Seit 1963 war er hier bereits Lehrbeauftragter, und er übernahm ab 1973 eine Lehrtätigkeit, als die Linzer Kunstschuie in eine Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung umgewandelt wurde. Natürlich soll hier nicht der Anschein erweckt werden, Peter Kubovsky sei nur an lokalen, auf Linz bezogene Themen interessiert. Ge rade er, ein vielgereister Mann, hat immer wieder in der Begegnung mit fremden Städ ten und Landschaften seinen Blick für das Wesentliche an der Realität geschult. Kubovsky ist ein Künstler, der des Vorbilds unmittelbar bedarf, d. h., der vor der Natur zeichnet und dennoch niemals in der unrefiektierten Wiederholung der augenfälligen Wirklichkeit verharrt. Gerade in dieser Hin sicht sind seine Ansichten von Linz Muster beispiele selektiver Interpretation. Natürlich liegen bei einem Blick vom Schioßberg Stadtpfarrkirche und Alter Dom innerhalb der vertrauten Kulisse, doch dazwischen wogt ein Geflecht von Strukturen, ein lebendiges Dächergewirr, das sich der topographischen Interpretation der Details verweigert. Der Bück auf die Altstadt vom Landhausturm komprimiert sich im Bereich des Kremsmünsterer Stiftshauses, ohne dieses exakt zu de finieren. Tummelplatz und die zum Schloß an steigende Hofgasse werden zum magisch verdichteten Zentrum, von dem aus sich ruhi ger auskiingend die übrige Altstadt wegentwickeit. Es scheint, als akzentuiere der Künstler symbolhaft und gewiß nicht zufällig jenen Bereich, in dem sich sein schönes Wohnateiier befindet. Das Linzer Donauufer oberhalb der Nibeiungenbrücke mit der aufragenden Nordfront des Schlosses, seit jeher eine der beliebte sten Ansichten von Linz, hat allen Reiz altstädtischer Idylle verloren. Am Fuße des Schioßberges brodelt es geradezu. Kubovsky deutet damit den Hofberg, eine der ältesten Linzer Straßen, an. Immer wieder haben wir innerhalb dieser Stadtansichten den Eindruck, als verdichte sich an einem besonderen historischen Punkt auch das graphische Geschehen. Der Künstler läßt gleichsam Kraftfelder entste hen, in denen sich der Mythos, die Aura eines Ortes zu manifestieren scheint. Eine besondere Liebe hat Kubovsky für das barocke Detail entwickelt. Sei es das von den Zwiebeitürmen flankierte Kremsmünsterer Stiftshaus, innerhalb dessen Mauern viel leicht Kaiser Friedrich Iii. verstorben ist, oder der Blick auf die gebrochenen und verkröpf ten Gesimse der Minoritenkirche, Kubovsky bietet uns keine Architekturreportagen, son dern ein optisches Abenteuer, das auf das Er kennen verschlüsselter Raumbezüge und wirkender Kräftefeider ausgerichtet ist. Fassaden- und Wandgliederungen erschei nen neu belebt und auch im gewählten Aus schnitt autonom und gültig, denn Kubovsky läßt uns etwa im stuckübersponnenen innen-

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