Oberösterreich, 39. Jahrgang, Heft 4, 1989

f %^ 4 ^ (Ji I/ff,/')l/inl i}i-r,u/.i iiri/ir/,.'^/,fi/m,;-iJ,,l,.r ,. ■: cll',m/*it,n>/ Clnvei/nn-n^/^ u/ &i/'n-/> .h- ('/l/.,-/,.,!,,,., irt-i/rii L' /'/ir,ii,>tni./ .V.' ' i'l.'f r ' rm y'Mft//v t'/Ant/yt ,ii i-fi-h, thj/r-Zi Mt '''//iliint ' ' fiYWfiir/ c'tcli;i/<'i/>// rn-i.- //■/.// yyr/irimy ii/i/rr l 'i/tm/t :r7.' (/fiirtfiin'/ i\'n ■ \ ,v Johann Schütz und Klemens Kohl nach Michael Herstorffer: „Abbildung der aus weißem Marmor in der k. k. Hauptstadt Oberoesterreichs Linz zu Ehren der Allerhelligsten Dreyeinigkeit wegen Abwendung der Pest verlobt und Im Jahre 1723 erbauten Säule . . ." nach 1780, Kupferstich, Linz Stadtmuseum Nordico, Inv. Nr. 2428. Repro: Franz Michalek (Sieg) auf der Donaubrücke, der zweite nach einem erhaltenen Entwurf Matthias Krinners vor dem Wassertor, der dritte in der Kloster straße vor dem Landhaus. Bartolomeo Altomonte entwarf den Triumphbogen, er reiste eigens nach Wien, um zur Bemalung einige Theatermaler herbeizuholen und stellte auch die Stände beim Treueschwur dar. Daß auf dem Triumphbogen in der Mitte „Ihre Maje stät auf dem Thron . . zur einen Seiten von der Gerechtigkeit, zur anderen von der Miltigkeit" umgeben, zu sehen war, nahm wohl auch auf die Ereignisse von 1741 Bezug. Ma ria Theresia nahm an einer Aufführung des Schuldramas „Debora Victrix" im Linzer Je suitenkolleg teil, sie nahm besonderes Inter esse an der Neugestaltung des Unterrichts wesens, richtete im Lambergschen Freihaus in der Museumstraße ein Waisenhaus, das Theresienstift 1766 für 24 (zuletzt 1786 für 43) Waisen ein. Das Praktische verlor sie nie aus den Augen; die Kinder wurden zum Spinnen angeiernt und angehalten. Als die Burg in Wiener Neustadt durch ein Erdbeben be schädigt worden war, wollte man die Militära kademie in das Linzer Schloß verlegen, ge naue Pläne wurden ausgearbeitet. Die Wollzeugfabrik wurde 1754 endgültig in Staatsbesitz genommen, 1759 eine eigene Kapelle der hl. Theresia dort errichtet. Konrad Sörgel von Sorgenthal, den man heutzutage als einen fähigen Manager bezeichnen wür de, wurde nach Linz berufen und 1772 zum Direktor ernannt. Der Linzer Klöster bediente sich die Kaiserin aber, um unbotmäßige oder gar zu freizügig lebende Adelige — weibli chen Geschlechts — in sichere Obhut zu bringen. Und als nach dem Tode der belieb ten Landesfürstin in Linz eine „Sammlung merkwürdiger Aufsätze nach dem Tod Maria Theresias" erschien, da enthielt dieser auch von Wenzel Heinze einen Text „Maria There sia im Tempel der Unsterblichkeit". Schließen wir mit der Charakteristik, die Frie drich Walter, intensiver Erforscher der Zeit und der Paladine der großen Herrscherin über sie niedergeschrieben hat: „Zuerst den Gatten (Kaiser Franz I. Stefan), dem, kam er auch in keiner Hinsicht über ein gutes Mittelmaß hinaus, mit ihrer Liebe ihr ganzes Sein gehörte, dann den Sohn (Jo sef II.) zur Seite, der, ihr an Schärfe des Ver standes mindestens ebenbürtig, sie an Tiefe des Gemütes nie erreicht, steht die Kaiserin inmitten — nein, stets über allen diesen Män nern (ihren Ratgebern), sie ebenso durch ihre genialen Regentengaben beherrschend wie durch ihr wunderbares Frauentum bezwin gend. Gewiß war ihr dieser oder jener an sachlichen Kenntnissen überlegen, aber die Überschau des Ganzen und die Richtigkeit der Entscheidung im einzelnen, gemessen an den Notwendigkeiten der gesamtstaatli chen Interessen, machte Ihr keiner streitig. Und das war so in der aligemeinen Verwal tung und in den Finanzsachen, in der Wirtschaftspoiitik und in den sozialen Fragen, in der Auseinandersetzung über die Rechte der Kirche und um Unterrichtswesen, in der Au ßenpolitik und sogar in ,Militaribus'. Sie war nicht unfehlbar — sie blieb zeitlebens in man chem Irrtum befangen, sie stand immer wie der einmal an den ihrem Wesen gesetzten Grenzen, sie bekannte wohl auch selber da und dort ihr Nichtwissen —, ihr Ansehen konnte das nicht berühren. — Ihr ist gelun gen, was keiner anderen großen Frau der Weltgeschichte hat glücken wollen: sie wurde

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