Bücherecke Hans Schöpf: Fabeltiere — Graz: Akademische Druck- und Veriagsanstait 1988, Leinen, geb., 120 Seiten Text, 40 Strichiiiustrationen, 16 Farbtafein, 14,8 X 20,4 cm, Ladenpreis S 270.— Im allgemeinen denkt man beim Stichwort Fabel tier nur an den Drachen, an ein Einhorn und, wenn's hochkommt, an den Tatzelwurm und Ist dann sehr überrascht, eine ansehnliche Reihe sol cher Wesen vorgestellt zu bekommen, an die man nicht Im entferntesten gedacht hätte. Durch dieses gut geschriebene Buch wird man aber wieder an jene phantasievolle Welt erinnert, wie wir sie noch aus Sagen und Märchen kennen. Basilisk, Pega sus oder Phönix tauchen eventuell auch noch In unserer Erinnerung auf, aber wer war da schon einem HIppogryph, einem Levlathan, einem Onager, Rock oder gar einem Simurgh In solchen Ge schichten begegnet? Der Autor hat sich In der ganzen Welt nach solchen Bild gewordenen Vorstellungen umgesehen und es In seinen Beschreibungen nicht unterlassen, die Zusammenhänge von antiken und christlichen Sa gen und der Mythologie aufzuzeigen. Er macht uns darauf aufmerksam, daß Fabeltiere seit frühester Zelt bis In die heutigen Tage solche Erzählungen begleiten, ja sogar erst möglich machten, und daß sie Im Volksglauben Ihren festen Platz hätten. Das mittelalterliche „Lehrbuch" der Zoologie, der „Physlologus" hatte auf diesen Fabeltier-Mythos seinen bedeutenden Einfluß ausgeübt, doch auch andere Autoren, etwa der Domherr Konrad von Megenberg, haben In dieser Richtung manches beigetra gen und sich in ihren Schriften auf die Zeugnisse des Plinius und Isidorus gestützt. Den Fabeltieren war allerdings nicht nur der Auftrag zuerteilt wor den, Erzählstoffe zu bereichern; Ihre Abbildungen und Darstellungen galten auf Helmen, Schildern und Bannern als Schutz- und Erkennungszeichen, waren Machtsymbole. Der Verfasser hat Insofern eine Auswahl für seine Veröffentlichung getroffen, als er lediglich die „klassischen" Fabeltiere aufgenommen hat, um an ihnen die vielseitige Bedeutung aus mythologi scher, symbolischer und religiöser Sicht zu demon strieren. Unberücksichtigt blieben jene Mischwe sen von Tier und Mensch, die einem weiteren geplanten Band vorbehalten sind. Gleichwertig zu den Beschreibungen und aus ent sprechenden Quellen verwendeten Textbeisplelen sind die wertvollen und sicherlich nur selten ge zeigten Illustrationen, vor allem In Farbe, aus mit telalterlichen Handschriften, besonders die aus dem Bestlarlum, aus der Mlllstätter Genesis- und Physlologus-Handschrlft, sowie aus dem Reiner Musterbuch. Die zahlreichen Schwarzwelß-Illustratlonen basleren auf Holzschnitten aus dem „OrtusSanitatls", einer Inkunabel aus 1481. Doch auch aus späteren Emblemebüchern und Sammelhandschrlften sind Abbildungen verwendet worden, wo durch nicht nur ein ungemein lesenswertes, son dern auch schauenswertes Buch jedem an diesem speziellen Gebiet der Kulturgeschichte Interessier ten in die Hand gegeben wird. Rudolf Fochler Umweltschutz, Reiseführer Hans Ströbitzer: Unser Lebensraum in Gefah.r — St. Pölten — Wien: Verlag des Niederösterreichi schen Pressehauses 1989, 72 Seiten mit zahlrei chen Abbildungen, broschürt, Ladenpreis S 98.—. Im Vorwort „Damit die Erde bewohnbar bleibt" deu tet der Autor mit einem Foto „Drohende Gewitter wolken über unserer Umwelt. . ." das Motto dieser mustergültigen Publikation an. Hans Ströbitzer Ist Journalist. Er weiß, wie man ein so brandheißes Thema wie es der Umweltschutz Ist, richtig aufbe reitet — nicht lehrhaft, fachsimpelnd, sondern in Wort und Bild für jedermann verständlich. Die behandeiten Themen lauten: „Zuerst stirbt der Wald — dann der Mensch . . Wo herrscht „dicke Luft?; Die veränderte Landschaft; Wird Trinkwas ser zum Problem Nr. 1?; Wie rein sind unsere Flüs se?; Wird die Welt zum Treibhaus?; Die Chance; Erneuerbare Energien; Ersticken wir im Müll?; Um welt und Lebensqualität; NÖ. Umweltberater; Pro jektunterricht zu Umwelftragen; Umwelttips der niederösterreichischen Raiffeisenbanken. Dazu begleitende Texte, wie etwa „Natur ums Dorf — Grün in die Landschaft". Bei allem Ernst der Darstellung wird bewußt ver mieden, nur ein Katastrophenbild zu zeichnen. Es werden auch positive Hinwelse gegeben. Ein Satz sei in diesem Zusammenhang zitiert: „Es ist das Ziel dieser Broschüre, das Bewußtsein für den Schutz unseres gefährdeten Lebensraumes zu stärken, wie auch konkrete Lösungsvorschläge aufzuzeigen." Es Ist zu wünschen, daß auch für Oberösterreich eine solche Publikation baldigst zustande kommt. Paul Poiiack: Der Donauradweg. — St. Pölten — Wien: Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, 8. erw. Auflage 1988, 160 Seiten mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Abbiidungen und Kartenskizzen so wie einer beigelegten Tourenkarte, Ladenspreis S 148.—. In der neu erwachten Radwanderbewegung bildet der Donauradweg von Passau bis Wien mit Fortset zung bis Hainburg ein Glanzstück. Die Zahl der Radfahrer, die diese Route als Urlaubsfahrt benüt zen, nimmt jährlich zu. Diese Radwanderer werden den vorliegenden Wanderführer dankbar begrü ßen — die hohe Auflagenzahl bestätigt die Beliebt heit dieser Broschüre. Die inhaltliche Anlage ist praxisbezogen. Die Strecke ist in 11 Etappen ein geteilt, wenn die Radler bis Hainburg fahren wol len. Jede Etappe wird genau beschrieben, zu nächst allgemeine Hinwelse „Bevor Sie losradeln", dann eine Routenschilderung, anschließend ein Informatives Kapitel „Wissenswertes, Sehenswer tes", schließlich Hinweise über Unterkunftsmö glichkeiten. Der Verfasser besitzt ausgezeichnete Fachkenntnisse. Franz X. Angerer—Herbert Würtingen fJiit dem Rad durch das Saizkammergut. — St. Pölten — Wien: Verlag Niederösterreichisches Pressehaus 198,7 94 Seiten mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Abbiidungen, Ladenpreis S 128.—. Auch dieser Radwanderführer, der zu einem „Aktivurlaub" einladet, Ist allen Radsportlern Wärmstens zu empfehlen. Er zeigt viele Möglich kelten, das Salzkammergut nicht nur mit dem Auto kennen zu lernen oder als Bergstelger zu erleben, sondern es auch einmal zu „erfahren". Einbezogen in das Salzkammergut Ist der salzburgische Flach gau mit dem Innviertel Irp Räume des Ibmer Moo res. Die Routen lauten; Salzburg Stadt — Holzöster, Holzöster — Burghausen — Holzöster, Holzöster — Obertrum, Obertrum — Seeklrchen/Wallersee, Seekirchen — Mondsee. Von Bildband + Kochbuch Den Fluß erleben — mit Aug', Herz und Gaumen Kurt Schubert/Hans Heyn Der Inn Gebirgsfluß dreier Länder. 144 S,, 168 Farbbilder, geb., (Bildunterschriften deutsch, englisch, französisch), öS 561,60. »Ein schönes, sehr Informatives Buch für jeden, der in der Inniandschaft lebt oder nur Erholung sucht.« Alpin + Bergwelt »Wer eine Innlandschaft zur Heimat hat, wer In ihr lebt und arbeitet oder dort Erholung sucht, wird diesen reich bebilderten Band bald zu seinen Hausbüchern zählen.« Innviertler Monatsblätfer Ingelles Zimmermann Kochen am Inn Eine kulinarische Flußreise. 96 8., geb., öS 146,60. Über 80 Schmankerlrezepte, ursprüngliche Kost, aus dem Engadln, Tirol, Ober- und Niederbayern und Oberösterreich, u.a. »Gemspfeffer«, »Zernezer Fiaden«, »Schöpsernes BauernbratI«, »Polster zipfel«, »Innkarpfen blau«, »Innviertler Primiztorte«, werden vorgestellt. rosenheimer Verlagshaus • Postfach • D-8200 Rosenheitti
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