Bücherecke ■■'tUk Wm'.'-ts,. Graphiker. Im Werbeprospekt zu einer Selbstbio graphie lesen wir die für ihn gültigen Sätze: „Für Freunde des Salzkammergutes und seiner intimen Naturschönheiten! Für Liebhaber der edlen gra phischen Techniken Kupferstich und Radierung und einer einfühlsamen, naturtreuen Aquarellma lerei! Sammlern von Exlibris und Kleingraphik ist ein eigenes Kapitel gewidmet!" Anfragen wegen Erwerb dieses Kunst- und liebens würdigen Landschaftsbuches sind zu richten an: Prof. Dr. Günter Graf, A-8983 Bad Mitterndorf 16 oder Franz Johann Pilz, A-4823 Steeg, Au 70. Peter Pfarl: Salzkammergut. 130 farbige Illustratio nen. — Graz: Verlag Styria 1989, 64 Selten, karto niert, Ladenpreis S 118.—. Die landschaftliche Schönheit und der kulturelle Reichtum des Salzkammergutes, an dem drei österreichische Bundesländer Anteil haben, findet mit Recht immer wieder neue begeisterte Lobprei sungen. Im Falle der Neuerscheinung des StyriaVerlages ist es vor allem eine fotografische Lauda tio, die dieser Landschaft gespendet wird. Peter Pfarl ist als ausgezeichneter Lichtbilder seit lan gem bekannt. Technisches Können und die Liebe zur Heimat zeichnen alle seine Fotos aus. Sein neuer Salzkammergut-Bildband erschien viersprachig (deutsch, englisch, französisch, italie nisch). Er wird im Fremdenverkehr sicherlich gute Dienste leisten. Die Bilderfolge ist nach den Salzkammergutorten gegliedert: Gmunden, Altmünster, Traunkirchen, Ebensee, Bad Ischl, Lauften, Bad Geisern, Gösau, Hallstatt, Obertraun, Grundlsee, Bad Aussee, Alt aussee, Strobl, St. Wolfgang, Schafberg, St. Gil gen, Fuschl, Mondsee, Attersee. Einige touristi sche Hinweise ergänzen die knappen Texte, die allerdings mit etwas mehr Sorgfalt hätten verfaßt werden sollen. So hieß die Landschaft „Kammer gut", vorher „Ischlland", nie „Gut der Salzkammer". Auch begann der mittelalterliche Salzbergbau nicht in Ischl, sondern in Hallstatt, belegt mit einer Urkunde von Königin Elisabeth vom 21. Jänner 1311, in der wir über das Salzsieden in Hallstatt in formiert werden. Auch kann man den prähistori schen Tragsack aus Rindsfell im Hallstätter Mu seum nicht gut als „Rucksack" bezeichnen. Eine reine Augenfreude sind dafür die Fotos. Sie vermitteln eine reizvolle Vorstellung von der Ein maligkeit des Salzkammergutes. O. Wutzel Volkskunde Wastl Fanderl: Oberbayerische Liede.r ChlemgauRupertlwinkel-Bechtesgardner Land. — München: Ehrenwirt-Verlag 1988, Leinen, Format 19 x 22 cm, 181 Selten, Ladenpreis S 224.90 Mit dem bayerischen Volksliedgut ist der Name Wastl Fanderl aufs innigste verbunden; er ist eine Art Markenzeichen für gewissenhafte Pflege und eine urteilsfähige Scheidung zwischen echt und bedenklich. Fanderl hat es mit und in seinen Volks musiksendungen im Bayerischen Rundfunk immer wieder bewiesen, wie er es in zahlreichen Volkslie derdrucken — und somit auch mit dem nun her ausgegebenen — erkennen läßt. Fanderl hat sich übrigens im Verlauf seiner lebenslangen Beschäf tigung mit dem Volksliedgut seiner Heimat bewußt von einigen leider auch auf diesem Gebiet zu be obachtenden modischen Übertreibungen und Un arten distanziet, ohne sich einem gesunden volksmusikalischen Neuwuchs gänzlich zu ver schließen. Seine bescheiden und doch sehr gefällig aufge machten „Oberbayerischen Lieder" mit ihren klar „gestochenen" Noten und gut lesbaren Texten sind zunächst für den Singgebrauch bestimmt, doch alles in allem muß man das Buch auch als ein bi bliophiles Geschenk einschätzen. Auf rund 150 Seiten wurden 83 meist zweistimmig gesetzte (in einem Fall sogar mit Orgelbegleitung versehene) Lieder verteilt. Jedem Beispiel sind Da ten über die Herkunft von Text und Weise beigege ben, wobei nicht nur Gewährsleute und Vorsänger genannt, sondern auch schriftliche Quellen, ältere Drucke oder Erstveröffentlichungen angeführt wer den. Es werden auch nicht mehr ganz geläufige Mundartausdrücke erklärt und Hinweise auf die Funktion einzelner Lieder oder die Anlässe, wann sie brauchtümlich bedingt zu singen waren, mitge geben. Zwischendurch eingefügte Redensarten und Sprichwörter, alte Hausinschriften, urige Koch rezepte und nette Stubenspiele lockern aufs ange nehmste auf. Wastl Fanderl vergißt letztlich nicht darauf, den Überlieferern der von ihm aufgezeich neten Lieder zu danken, indem er von ihnen im An hang des Buches ein Porträt und ihre Geschichten bringt. Für den praktischen Gebrauch stehen ein Inhaltsverzeichnis nach Liedgruppen und ein alphabetisches der Liedanfänge zur Verfügung. Egon Conrad Ellrichshausen: Ein Mühlvlertler Aus saatorakel am Fest Maria Himmelfahrt. — Band 32 der Europäischen Hochschulschrlften, Reihe XIX, Volkskunde/Ethnologie — Abt. A Volkskunde. Verlag Peter Lang: Frankfurt/Main — Berlin — New York — Paris, 112 Selten, broschürt. Dieser auf sehr viele Belege und einschlägige oder dem Thema auch nur verwandte Literatur gestütz ten volkskundlichen Arbeit ist ein Epigramm von Anastasius Grün vorangestellt: „Es sät der Mensch, doch ob der Saaten wacht still eine dun kle, rätselvolle Macht." Wie aus dem Buchtitel zu schließen ist, geht es um den für den Bauern wichtigen Termin, wann er den Anbau seines Gebietes vornehmen soll. Nun ist wohl kaum anzunehmen, daß selbst der kleinste Bauer im Lande heute noch nach Methoden der einstigen „Tagewählerei", daß er den Termin der Aussaat von geheimnisvollen Zufällen oder kalen darischen Umständen abhängig macht. Daß aber die Kenntnis des günstigsten Zeitpunktes einst mals als unerläßlich erachtet wurde, um mit einem optimalen Gedeihen der Feldfrüchte rechnen zu können, war in einer Zeit, wo dementsprechende technische Hilfsmittel noch fehlten, gang und gäbe. Diese und andere bange Fragen versuchte der Bauer im Wege beinahe kultisch-frommer Ora kel zu beantworten. Am Mühlviertier Beispiel versucht Ellrichshausen eine Reihe derartiger Praktiken zu vergleichen, die zu unterschiedlichen Terminen und über größere Gebiete verstreut unternommen wurden. Der ihn besonders interessierende Aussaattermin ist der Tag Mariä Himmelfahrt, der lediglich für Altenberg ausgewiesen wird. Die dabei angewandte Me thode, dem ersten Erntewagen drei Kornähren als
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