Oberösterreich, 39. Jahrgang, Heft 3, 1989

Oberösterreich aktuell Lebenszyklus. Wegen der Bedeutung neuer Technologien und den dafür gegebenen Marktchancen verstärkt das Wirtschaftsres sort des Landes die bisherigen Bemühungen durch eine neue Innovationsaktion. Für den Auf- und Ausbau innovativer Produktionsvor haben — insbesondere für solche, die bei ih rer Entwicklung vom Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft unterstützt werden — sichert das Land tat kräftige Hilfe zu. Darüber hinaus liegt in der guten Qualifikation der heimischen Arbeit nehmer ein nicht unwesentlicher Wettbe werbsvorteil. Auf längere Sicht werden Kennt nisse und Fähigkeiten zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Mit rund 30.000 Unter nehmern und etwa 480.000 unselbständig Beschäftigten verfügt die heimische Wirt schaft zwar über ein enormes geistiges Po tential, das es aber noch wirkungsvoller ein zusetzen gilt. Die Wirtschaft klagt heute vor allem über einen eklatanten Facharbeiter mangel und über einen Mangel an mittleren Führungskräften. Dagegen nimmt die Matu rantenzahl ständig zu, die dann auf die Uni versitäten drängen, nach dem abgeschlosse nen Studium aber düstere Berufsaussichten vorfinden. Ein Sonderförderungsprogramm des Landes soll die berufspraktische Ausbil dung von Maturanten zu Spitzenfachkräften für die Wirtschaft möglich machen. Im Rah men einer geförderten zweijährigen Prakti kantenausbildung soll neben dem Erwerb einer betriebe-, branchen- und berufsspezifi schen Qualifikation auch ein Lehrabschluß erreicht werden. Vorerst hat sich dieses Mo dell auf fünf Bereiche spezialisiert, denen es besonders an mittleren Führungskräften mangelt. Als erster Schritt werden daher zur zeit Maturantenausbildungen zum Elektroni ker, zum Fertigungstechniker, zum Wohnund Innenraumgestalter, zum Handelsassi stenten und zum Gastronomieassistenten vorbereitet und gefördert. Den Facharbeiter mangel beheben helfen sollen Sonderausbil dungsmaßnahmen in Betrieben, die vom Wirtschaftsressort bereits 1988 gefördert wurden, sofern sie projekt- und innovationsbezogen waren. Die Europäische Gemeinschaft wird nach Realisierung des Binnenmarktes noch an wirtschaftlicher Dynamik gewinnen. Daß die EG, wie von verschiedenen Stellen erklärt wurde, bis etwa Mitte der 90er Jahre keine Zelt haben würde, sich mit weiteren Beitritts ansuchen zu befassen, kann aber nur An sporn sein, sich auf die Marktgegebenheiten einzustellen. Noch viel wichtiger für die öster reichische Wirtschaft ist es aber, verstärkt Auslandsniederlassungen im EG-Raum zu gründen. Denn im Gegensatz zu Schweden oder der Schweiz sind österreichische Unter- .A IH rriifcpisilliiii iiil ä Oben: Das außergewöhnliche Konjunkturhoch verdankt Oberösterreich hauptsächlich den Leistungen unserer Industrie (im Biid: Austria-Alu-Guß-Ranshofen) Darunter: „Qualität" heißt das Zauberwort für den wirtschaftiichen Erfolg auf dem künftigen EG-Markt. Auch die Firma Wiek & Söhne konnte die Produktquaiität durch den konsequenten Einsatz im Forschungs- und Entwicklungsbereich ständig verbessern. — Sämtliche Fotos stellte dankenswerterweise das Büro von Landesrat Dr. Albert Leibenfrost zur Verfügung

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