darauf hin, daß der Zentralraum für den Be rufsverkehr weiter an Attraktivität gewinnen wird und diese räumlich und zeitlich konzen trierten Verkehrsströme steigen werden. Die mittlerweile erkannten Grenzen der Aufnah mefähigkeit (im weitesten Sinne) des Rau mes werden zwangsläufig verstärkte initia tiven zur Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr zur Folge haben müssen, in der Re gel werden in solchen Fällen Maßnahmenpakete, die sich aus Angebotverbesserungen im öffentlichen Verkehr, restriktiven Maßnah men im Individuaiverkehr und der Ausschöp fung der Kooperationsmöglichkeiten zwi schen den Verkehrsformen zusammensetzt, eingesetzt. Verkehrspoiitische Strategien dieser Art sind dann besonders wirksam, wenn sie die Verkehrsmitteiwahl bereits in den Herkunftsgebieten der Pendler, also im Ländlichen Raum beeinflussen. Mit diesem Beispiel soll auch demonstriert werden, wie eng die Verkehrsprobieme von Stadt und Land vernetzt sind, und daß letztlich nur raumübergreifende Lösungsansätze zieiführend sein können. Die qualitative Gestaltung des Verkehrsange botes leistet darüber hinaus nachweisbar einen Beitrag zur Stabilisierung abwanderungsgefährdeter Gebiete. Die Ergebnisse der Volkszählungen 1971 und 1981 zeigen einen direkten Zusammenhang zwischen dem Anteil der Nichttagespendler (also Wochenpendier und Saisonpendier) an der Ge samtzahl der Pendler und den Abwande rungsraten in diesem Zeitraum: in Gemeinden mit einem hohen Nichttagespendieranteii liegt die Abwanderungsrate über dem Durchschnitt. Daraus kann der empirisch beiegbare Umkehrschluß gezogen werden, daß zum Teil lange Pendelwege an genommen werden, sofern dadurch ein Ver bleib in der gewohnten Wohnumgebung er möglicht wird. Die Sicherstellung entspre chender Verkehrsverbindungen ist somit ein wesentlicher Beitrag zur Regionaiförderung. Wenn die oben angeführten Zielsetzungen angenommen werden, ist auch in diesen Räu men, trotz relativ geringem Verkehrsaufkom men, ein entsprechendes Straßennetz vorzu halten, ohne daß daraus die Bezeichnung "Übererschließung" abgeleitet werden könnte. Zentralörtliche Versorgung — Beitrag zur Lebensqualität Zentrale Orte gelten als Kristallisationspunkte des Ländlichen Raumes. Eine Vielzahl öf fentlicher und privater Dienste sind in diesen Orten konzentriert, ein reichhaltiges Waren sortiment kann nur bei einem entsprechen den Einzugsbereich vorgehalten werden. An dererseits wird eine Erreichbarkeit dieser Zentralen Orte in einer angemessenen Zeit zu Recht als wesentlicher Bestandteil der Le bensqualität angesehen. Die Zieivorsteiiung der „Gleichwertigkeit der Lebensbedingun gen" setzt somit ein qualitativ ausreichendes Verkehrsnetz voraus. Die Bedeutung des Ver kehrsnetzes zur Sichersteiiung der zentralörtiichen Versorgung der Bevölkerung aller Lan8^» SfJeJÜW
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