Oberösterreich, 39. Jahrgang, Heft 3, 1989

Immer noch Ist der Bauer unser wichtigster Landschaftspfieger. Anton Lutz: Bauer beim Sensendengeln, Ölgemälde, Schenkung des Künstlers an die Galerie der Stadt Ried im Innkreis Um dem eingangs erwähnten Ziel einer um weltgerechten Landwirtschaft zu entspre chen, wird es erforderlich sein, die Erhaltung bzw. Schaffung der beschriebenen Land schaftselemente vermehrt zu berücksichti gen. Diese sind zu einem zusammenhängen den System zu verbinden, neu geschaffene Elemente sind mit vorhandenen Strukturen zu vernetzen. Ein so geschaffenes Biotopver bundsystem muß als ökologisches Rückgrat der Kulturlandschaft gesehen werden, das zur Förderung und Erhaltung der biologi schen Vielfalt und ihrer ökologischen Stabili tät dient. Es werden dafür etwa 5 bis 10 Pro zent der Fläche benötigt. Die dabei zu erzielenden Vorteile für die Landwirtschaft und die Gesellschaft insgesamt sind: — Hebung der ökologischen Stabilität durch Verbesserung der agrarökologischen Si tuation. — Verbesserung des Lokalklimas im Bereich der Produktionsflächen durch Minderung der Windstärke, durch Steigerung der Luft- und Bodenfeuchte und Herabminderung derTemperaturextrema. — Schutz vor Bodenerosion durch Wasser und Wind. — Erhaltung und Verbesserung der Arten vielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt. — Steigerung des Erlebnis- und Erholungs wertes für die Bevölkerung und damit He bung der Umweltqualität für den Menschen. — Verminderung der landwirtschaftlichen Produktionsmengen und damit Entlastung des Agrarmarktes durch Umwandlung inten siver in extensive naturnahe Flächen. Natürlich kann die Erhaltung und Verbesse rung des Naturpotentials in der Landwirt schaft nicht von der zufälligen Verfügbarkeit von Flächen für Extensivierungs- oder Stilllegungsmaßnahmen abhängig sein. Diese Aufgaben erfordern ein planmäßiges Vorge hen und ein organisatorisches Instrumentari um. Letzteres ist bei den Agrarbehörden vor handen. Diese haben daher neben der Durchführung der traditionellen Agrarstrukturverbesserungsmaßnahmen auch die Auf gabe der Landschaftsplanung wahrzuneh men. Diese beschäftigt sich mit den Gestaltungsaufgaben: Links: Dorfstraße In Ottenschlag im Mühlkreis. — Foto: Elfriede Wöhry, Linz — Erhalten und Gestalten eines nachhalti gen Landschaftshaushaltes, insbesondere für die Tier- und Pflanzenwelt, sowie der nachhaltigen Leistungsfähigkeit der Naturgü ter Boden, Wasser, Klima für eine bäuerlich geprägte Landbewirtschaftung. — Erhalten und Entwickeln der Landschaft als Lebens- und Erholungsraum für den Menschen. 26

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