Oberösterreich, 39. Jahrgang, Heft 3, 1989

mit dem verstärkten Einsatz chemischer Ver nichtungsmittel die Resistenz einzelner Ar ten, was zwangsläufig eine Verschärfung der chemischen Bekämpfungsmaßnahmen nach sich zieht. Einzelbäume und Kulturdenkmäler In der alten Kulturlandschaft zählten Einzel objekte wie freistehende Bäume, Wegkreuze, Steinfindlinge und Marterl zu selbstverständ lichen Landschaftselementen. Ihre Standorte und Fundorte sind mitunter von hohem kul turhistorischen Wert. Diese Kultur- und Na turdenkmäler dienen als eine die Sinne an sprechende Gedächtnisstütze. Als Orientlerungs- und Identifikationspunkte in der Land schaft, als Zeugen jüngerer und älterer Bege benheiten prägen sie das örtliche Leben und das Umfeld. Ihre Vernichtung macht diesen Landschaftsteii optisch und geistig auswechseibar. Die zahlenmäßig weitaus größte Grup pe von Natur- und Kulturdenkmälern stellen die Bäume dar. Ihre in vielen Beschreibungen geschilderte Schönheit spieit eine wichtige Rolle in der Landschaft. Sie dienen als Orien tierungspunkt, Wegweiser, Grenzmarkie rung, Schattenspender für die mittägliche ../-'-L..-Ä,.. .. ' ;t,« Rast, Nahrungslieferant oder Treffpunkt. Bäume sind aber auch von hoher ökologi scher Bedeutung. Man hat ausgerechnet, daß eine Buche mit 800.000 Blättern tagsüber In der Stunde 2400 g Kohlendloxyd verarbei tet. Bäume beeinflussen aber auch nachhal tig das Lokalklima. Durch die Abgabe von Wasserdampf wird Verdunstungskälte er zeugt. Eine Birke mit 200.000 Blättern gibt täglich etwa 300 bis 400 Liter Wasser ab. Für gewisse Tierarten ist ein Baum geradezu le benswichtig. Gerade alte, zum Teil morsche Baumriesen gewähren Unterschlupf für Fle dermäuse, Elchhörnchen und Siebenschlä fer. Vögel bauen Im Geäst ihre Nester, finden in der Krone reichlich Nahrung: Blattläuse, Käfer und Spinnen tummeln sich hier. Dabei beherbergt jede einzelne Baumart eine eigene, ihr entsprechende Lebensgemein schaft. Feuchtgebiete, Fließgewässer Feuchtgebiete stellen Lebensräume dar, deren Erscheinungsbild und deren Pflanzenund Tierwelt wesentlich vom Element Wasser geprägt wird. Diese Gebiete sind zumindest zeitweise an der Oberfläche vernäßt. In unseren Breiten zählt man neben Kleinge wässern, wie Weiher und Tümpel, auch Moore, Sümpfe, Feucht- und Streuwiesen, Auen und Bruchwäider dazu. Die Funktion der Feuchtgebiete ist vielfältig. Als unent behrlicher Teil des Naturhaushaltes sind sie nicht nur Lebensraum für die dort angesie delten Pflanzen und Tiere, sondern auch für die Lebensbedingungen des Menschen von großer Bedeutung: Links oben: Der Einzelbaum in der Landschaft ist ein Orientierungspunkt für die Menschen und eine ökologische Nische für viele Tiere. — Foto: Johannes Kunisch, Linz Links: Baum- und Strauchvegetation entlang von Bächen ist unerläßlich für die Selbstreinigungskraft des Wassers und die Entwicklung einer artenreichen Fischfauna. — Foto: Johannes Kunisch, Linz 22

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