Siedeln und Bauen im Wandel der Zeit Gunter Dimt Der Druck einer anwachsenden Bevölkerung veränderte stets das Landschafts- und Sledlungsbild. Während der Raum der Dauersied lung in Oberösterreich vor der Jahrtausend wende nur unerheblich größer war als zur Zelt der Römerherrschaft, führte die Baben bergische Kolonisations- und Siedlungspoli tik zu einer Erschließung auch jener Räume, die außerhalb der klimatisch begünstigten Tal- und Beckeniandschaften des Zentralrau mes liegen. Bis zum Ausgang des Mittelaiters wurden oft Höhenlagen erreicht, die während der folgen den Klimaverschlechterungen nicht mehr ge halten werden konnten. Das Salzburger Mär chen von der „übergossenen Alm" ist ein Hinweis auf Gletschervorstöße und naßkaltes Wetter, das dem Getreidebau abträglich war. Die Erfindung der Getreidenachtrocknung in dem durch seinen „Schnürlregen" berüchtig ten Mondseeland und die Anwendung des Herdrauches zur Beizung sind eine Folge dieser Anpassung an widrige klimatische Umstände. Bemerkenswert ist, daß aus glei chartigen Umweitbedingungen auch im balti schen Raum ähnliche bauliche Einrichtun gen geschaffen wurden. Haus „Bischofer" in Mondsee, heute Freilichtmuseum. Ansicht und Querschnitt mit dem für das Rauchhaus charakteristischen System des kamiinlosen Rauchabzuges. Zeichnung G. Dimt nach einer Aufnahme von G. Sedlak U 'mmn
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