Oberösterreich, 39. Jahrgang, Heft 2, 1989

Oberösterreich aktuell Interview mit Landesrat Dr. Josef Pühringer für die Zeitschrift „Oberösterreich" „Oberösterreich": Herr D.r Pühringe,r Sie sind jetzt eineinhalb Jahre Landesrat. Wenn Sie eine persönliche Bilanz ziehen, sind Sie mit diesen eineinhalb Jahren zufrieden? LR Dr. Pühringer: Ja, durchaus. Ich glaube, es Ist mir in vielen Punkten gelungen, richtige Problemansätze zu finden, Lösungswege aufzuzeigen und in konkrete Arbeit einzubin den. Mein Referat ist umfangreich, und es ist selbstverständlich, daß nicht gleich alles erle digt werden kann. Das gilt insbesondere für den Umweltschutz, wo jahrzehntelange Fehl entwicklungen nicht von heute auf morgen saniert werden können. Aber auch hier sind gerade in letzter Zeit viele positive Schritte gesetzt worden, deren praktische Auswirkun gen manchmal halt erst später bewußt werden. „Oberösterreich": Sie haben den Umwelt schutz angesprochen. Sie sind auch noch für das gesamte Bauwesen und die Raumord nung zuständig. Haben Sie eine persönliche Reihung ihrer Aufgaben? LR Dr. Pühringer; Die Reihung ergibt sich na turgemäß aus den Problemen. Und hier ist es halt so, daß im Umweltbereich noch mehr Fragen offen sind als im Bauwesen. Wenn ich Landesrat Dr. Josef Pühringer im Gespräch mit einer Schulklasse. Kinder und Jugendliche werfen ein kritisches Auge auf Umweltsünden an die Sonderabfallentsorgung denke, dann sind wir jetzt erst dabei, entsprechende Anla gen zu schaffen. Im Straßenbau haben wir solche Einrichtungen schon längst. Hier geht es über weite Strecken nur mehr um eine Ver besserung der Struktur. Die Raumordnung und die Landesplanung bewerte ich sehr hoch, weil sie den Rahmen absteckt, in dem wir unsere Infrastruktur verbessern oder er weitern. „Oberösterreich": Es wird manchmal die Frage gestellt, verträgt sich das Amt des Umweltre ferenten mit dem des Baureferenten? Ist das nicht unvereinbar? Fühlen Sie sich hier im Interessenskonflikt? LR Dr. Pühringer: Nein, diese Frage stellt sich nur bei oberflächlicher Betrachtung. Zum er sten habe ich als Umwelt- und Baureferent die Möglichkeit, bei Straßenprojekten direkt Einfluß zu nehmen. Ich kann also selbst ge stalten und ein Höchstmaß an Umweltver träglichkeit in die Projekte einfließen lassen. Zum zweiten ist aufgrund der Geschäftsver teilung in der Landesregierung der Natur schutz nicht bei mir angesiedelt. Als Baurefe rent muß ich daher immer mit dem Naturschutzreferenten das Einvernehmen

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