Oberösterreich, 39. Jahrgang, Heft 2, 1989

1 i 1 »■SfesSh! "v."' den Wolken" wurde der Ausseer genannt, in seinem kurzen Leben — er wurde kaum 27 Jahre alt — kletterte er auf 1200 Gipfel. Ge meinsam mit seinem Freund Freiherr von Saar hatte Preuß erstmals die ganze Donnerkogeigruppe überschritten. Die beiden stan den 1913 auch als erste Menschen auf dem Däumiing-Glpfei. Viele schöne V\/anderwege Die Erlebnisse in diesem wiidzerkiüfteten Gebirgsmassiv sind keineswegs den Kletterern vorbehalten. Man kann den Gosaukamm ge nießen, ohne das Leben zu riskieren. Dicht vorbei an den beängstigend in den Flimmei ragenden Feiszacken, die man neidlos den extremen Alpinisten überlassen soll, führen markierte Wanderwege. Der schönste ist der Steigiweg; vom Vorderen Gosausee über den Steigipaß zur Hofpürgihütte. Von dort gibt es mehrere Wege über Almen und Hütten nach Fiizmoos. Auf der Westseite des Gosaukamms geht man auf dem Austriaweg von der Gabionzer Hütte zur Stuhiaim und TheodorKörner-Hütte und dann entweder nach Anna berg oder weiter auf dem Austriaweg zur Hof pürgihütte. Lohnend ist eine Wanderung rund um den Gosaukamm. Auch dem Winteruriauber hat das Gebiet viel zu bieten: 30 Aufstiegshiifen und 50 Kilome ter Abfahrten „für jedes Talent" preist die Ski region Dachstein-West an, zu der sich Gösau und die Zwieseiaim mit Rußbach und Anna berg zusammengeschlossen haben. Großer Beliebtheit erfreut sich zu jeder Jah reszeit die Gosaukammbahn der Dachstein AG. Bis zur Talstation am Vorderen Gosausee führt die Straße. Nach dem Pfiichtfoto des be liebtesten Saizkammergut-Motivs — der Blick über den See zum Hohen Dachstein — ist man mit der Seilbahn nach vier Minuten in einer höhe von 1480 m und kann zur Gabion zer Hütte und zur Zwieseiaim spazieren, die zum Schönsten gehört, was das an Schön heiten reiche Saizkammergut aufzuweisen hat. Der Blick reicht über den Dachstein bis zu den Hohen Tauern. Noch eindrucksvoller ist die Fernsicht vom Großen Donnerkogei (2054 m), der von der Gabionzer H ütte in zwei Stunden zu erreichen ist. Auf dem Weg wird dem Wanderer eine grausige Umweitzerstörung vor Augen geführt: verbrannte Lat schen, verkohlte Baumäste, im Sommer 1957 warfen Wanderer brennende Zigarettenreste in die Latschen, die sich im Nu in glühende Fackein verwandelten. Millionen Latschen brannten. Kilometerweit zogen sich die Rauchfahnen über dem Gosaukamm. Nach drei Tagen beendete die Natur das Drama: der Regen löschte den Brand. Die Wunden sind bis heute nicht vernarbt. Ein krasses, aber leider nicht das einzige Bei spiel, wie leichtfertig der Mensch mit der Landschaft umgeht! Es gibt Gegenbeispiele. Auch im Gosaukamm. Die Alpenflora ist ge setzlich geschützt, die Wanderwege werden liebevoll betreut. Den vielen Naturiiebhabern ist es zu danken, daß die wilden Gipfel und sanften Aimwiesen, die Wege auf den Bergen und in den Tälern, die Schutzhütten und Taiorte beliebte Erhoiungsräume geworden und geblieben sind. Die wichtigsten Schutzhütten im Gosaukammgebiet: Gabionzer Hütte (1550 m, südlich der Zwiesel-

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