Links: Ausblick auf den Gosaukamm von der Goiserereben-Alm, links außen die Däumling-Ostkante. — Foto: Klaus Schenner, Bad Golsern Rechts: Eine wichtige Abzweigung im Wandergebiet des Gosaukammes: Der Steiglweg mit der Nr, 612 verläßt den LInzerweg östlich der Hofpürglhütte und führt über den Stelglpaß, 2015 m, zum Vorderen Gosausee. Im Hintergrund die Bischofsmütze, 2459 m. — Foto: Hans Pilz, Linz Ä'ati.daM ohne Rücksicht auf Menschenleben geführt. Die Saline Gösau, die Herzog Albrecht I. er richten ließ, kurz nachdem er 1283 in Öster reich die Alleinherrschaft angetreten hatte, wurde auf Befehl des Erzbischofs zerstört. Jeder der Talorte des Gosaukamms ist satt von Geschichte. Wettkampf um die Bischofsmütze Der begehrteste Berg des Gosaukamms, auch der höchste, ist die Große Bischofsmüt ze. Sie ist das Wahrzeichen des Gosau kamms und einer der schönsten Gipfel der Nördlichen Kaikaipen. Dem Satan höchstselbstpersönlich dürfte ein mutiger Bischof die beiden Mützen entrissen haben: Die Große und Kleine Bischofsmütze nannte man früher „Teufelshörner". Lange galt diese „steinerne Mitra" als unbe zwingbar. „Am 28. Juni (1879) beugte die Große Mütze zum ersten Mal ihr Haupt", war 1893 in einer Publikation des Alpenvereins zu lesen, „Auhäusler und Johann Steiner waren es, die sie ihres jungfräulichen Schieiers be raubten." Um die Eroberung der Großen Bischofsmüt ze war 1879 ein erbitterter Wettkampf ent brannt. Markgraf Alfred von Pallavicini war mit zwei Bergführern aus Gortina dAmpezzo angerückt, um den Gipfel als erster zu errei chen. Doch der Bartl-Hans und der Auhäusel-Wirt aus der Ramsau (offizieii hießen sie Johann Steiner und Johann Schrempf) woll ten den „Welschen" ein Schnippchen schiagen. Während der Markgraf auf der Kleinen Mütze herumkraxelte, stiegen die Steirer auf die Große. Als Einheimische hatten sie, wie das heute in der Sprache des Sports heißt, den Heimvorteil ausgenützt. Die schwierigsten Kietterberge Alpinistische Pionierleistungen ermöglicht der Gosaukamm auch den Bergsteigern un serer Zeit: Der Mitterndorfer Leo Schlömmer, der 1959 die Südostkante der Bischofsmütze
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