Oberösterreich, 39. Jahrgang, Heft 2, 1989

Das Intermezzo der Einkehr in das Ganz-An dere ist zugleich auch ein Schritt in die Welt des Theaters, das uns u. a. im dritten Stock werkgeboten wird. Es liegt auf der Hand, sich da an Franz Lehärs Operette „Land des Lä chelns" zu erinnern, die in Bad Ischl entstan den ist und immer wieder aufgeführt wurde. Aber nicht nur der glanzvollen Zeit der „Sil bernen Operette" der zwanziger und dreißi ger Jahre wird hier gedacht, sondern auch der Jahrzehnte vorher. Wir erinnern uns, daß schon 1827 ein kleines Hoftheater, ganz im Stile der alten Wiener Theater, errichtet wor den war. Ein originalgetreues Modell des in zwischen mehrfach umgebauten und umge widmeten Hauses ist der Mittelpunkt, eine gelungene Bühnenimitation der Blickpunkt des „Ischler Theatermuseums". Auf dieser Bühne treten nicht alle, aber einige markante Gestalten seiner Theatergeschichte auf: Ne stroy, Girardi, die Schratt, Mathilde Wildauer, Hansi Niese ... Die Zahl derer, die in Ischl vor dem Kaiser und vor einem gesellschaft lich hochrangigen Publikum spielten oder spielen wollten, ist noch nicht erhoben wor den, aber es ist keine Übertreibung, daß ge rade in seinem Theater, aber auch in seinem Publikum Bad Ischl eine Dependance der Wiener Theater und der Wiener Gesellschaft war. Sonnenthal und Kainz fehlen in dieser Li ste ebensowenig wie Pauline Lucca, Helene Odilen, die Bleibtreu, Else Wohlgemut, Alex ander Moissi und Albert Bassermann. Eine ähnliche Anziehungskraft wie die Bühne übte die Landschaft des Salzkammergutes und von Bad Ischl im besonderen auf die Ma ler aus. Man kann auch hier ohne Übertrei bung sagen , daß es keinen namhaften öster reichischen Maler des 19. Jahrhunderts gibt, der nicht seine Motive auch im Räume des Solebades gesucht hätte. Von denen, die hier besonders viel geschaffen und gemalt ha ben, seien nur Thomas Ender, Ferdinand Georg Waldmüller, Friedrich Gauermann so wie Jakob und Rudolf von Alt genannt. Da die Originale dieser Meister längst in den großen Museen und Sammlungen Mitteleuropas ihren endgültigen Standort gefunden haben, vermittelt eine audiovisuelle Darbietung in einem zur Meditation einladenden Raum ei nige der bedeutendsten dieser auf Ischl be zogenen Werke. Es ist auch eingestreut, daß Adalbert Stifter sich nicht nur als Maler, son dern auch als Dichter von der Salzkammergut-Landschaft in hohem Maße hat inspirie ren lassen. Den Ausklang der Schau bilden Werke zeitgenössischen Schaffens, u. a. auch von Franz X. Weidinger, dem eine gan ze Hommage in einem Sonderschau-Raum gewidmet ist, die liebevoll von einem Freund und Kenner des Meisters, Otto Wutzel, zu sammengestellt wurde. Weidinger hatte sei nen Lebensabend in Bad Ischl, das ihm zur zweiten Heimat geworden war, verbracht und hier auch entsprechend viel gemalt. In dieser als Wechselausstellung gedachten Sonder schau hat aber für dauernd auch noch der Komponist Joseph Ramsauer (1905—1976), ein Sohn Bad Ischls, seinen Ehrenplatz ge funden. Pietätvoll werden hier das Klavier, auf dem er seine meisten Werke geschaffen hat und seine Totenmaske bewahrt. Das oberste Stockwerk bietet aber auch noch Gelegenheit in einem weiteren audiovisuel len Teilabschnitt eine Bilderfolge aus der Ge schichte des Kurortes und, entlang der Wän de, in Vitrinen und Fotomontagen Ereignisse und Szenenabschnitte aus der neueren Ge schichte Bad Ischls zu betrachten. Dem Sport ist hier ebenso Rechnung getragen wie der neuesten Mode vor 1925 und die Errun genschaften der Technik sind nicht weniger berücksichtigt (1. Gaswerk, 1. Elektrizitäts werk, erste Autos usw.) wie die verheerenden Brände und Überschwemmungen der neue ren Geschichte und ihre Meisterung durch Feuerwehr und Wasserwehr. Es ist wirklich ein gerütteltes Maß an Informa tion, das in diesem neuen Museum der Stadt Bad Ischl geboten wird. Neue Wege der Schaustellung und Gestal tung sind begangen worden, aber hinter der optischen Fassade wird der Freund der Kul turgeschichte die wissenschaftlich orientierte Kennerschaft der im Stillen wirkenden Mitar beiter nicht vermissen. Diese Synthese zwischen einem die Besu cher heiter stimmenden Kulinarium aus Überraschungen und „Gags", (wie etwa der nächtliche Ritt auf Wildenstein oder die Bret terbühne mit den wiedererstandenen Stars der alten Ischler Bühne) und einer unauf dringlichen, didaktischen Aufbereitung, kann im Ergebnis als Musterbeispiel einer vorbild lichen, aber auch möglichen guten Zusam menarbeit zwischen Wissenschaft, Kunst und Technik betrachtet werden. Möge sich dieses neue Museum im Herzen des Salzkammergutes in der Zukunft auch als ein Sammel- und Anziehungspunkt der kulturellen Kräfte der gesamten Region er weisen. 4400Steyr, BahnhofStraße 10, Tel. 07252/23 3810,24081 Gesund atmen unter Pinien am Meer! Bequem und ohne Sorgen im Bäder bus mit Direktfähre über die Insel Cres nach MALI LOSINJ Noch gute Buchungsmöglichkeiten! 1—9. 7./1.—16.7./8.—16.7./8.—23.7.1 15.—23. 7./15.—30. 7. Unsere komfortablen Hotels: VESPERA, ca. 4 km von Mali Losinj entfernt in einer schönen Bucht, von hohem Kiefernwald umgeben, un mittelbar neben dem FKK-Gelände. Es gibt ein Restaurant, Fischrestaurant, Cafe (abends Tanz), Bierstube, Kegelbahn, Hallen bad, alle Zimmer mit Bad, WC, Balkon. Pauschalpreis: inkl. Fahrt mit dem Bäderbus und Halbpension ab 8 3570.—/Woche/Person. HOTEL BELLEVUE: In der Cikat-Bucht gele gen, nur von einem schattigen Wald vom Strand getrennt. Alle Zimmer mit Bad, WC, Balkon. 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