Fotografische Aufnahme des gleichen Motivs vom gleichen Standort. — Foto: Oskar Anrather, Salzburg mm- 'CsSje.;; \ ^ - .-n ^ . - i: .ÄfÄÄ M ^:^ÄWsiK * irgi#wi . xm- ,'»5-'r„ ■^. 'k-''mfrWM, ■■'■h-''Z'X-li begann in Oiivier der Plan zu reifen, seine Zeichnungen für eine graphische Folge von Salzburger und Berchtesgadener Ansichten zu verwerten. Doch erst 1823, nach jahrelan gen Vorarbeiten, konnte diese unter dem Titel „Sieben Gegenden aus Salzburg und Berch tesgaden, geordnet nach den sieben Tagen der Woche, verbunden durch zwey allegori sche Blätter" in lithographischer Technik er scheinen. Sieben mehr oder weniger abge stimmten Landschaftsmotiven aus Salzburg und Berchtesgaden werden die christlichen Tagwerke der Woche zugeordnet: Kirchgang, Taufe und letzte Reise, Haus-, Garten- und Feldarbeit, Jagd und Fischerei, gute Werke. Durch die dargestellten Tätigkeiten, die mit sakraifeierlichen Gebärden ausgeführt oder in paradiesischer Ruhe innegehalten schei nen, und durch christliche oder auch allge mein geläufige Metaphorik (wie Lebensalter, Lebensweg, Nachen, Kreuz, Herdfeuer, An ker, Lebensbaum, Hund, Sichel, geschnitte nes Gras) wird die Salzburger Landschaft zur „dritten Stufe der Naturansicht", im Sinne Friedrich Schlegels," „vermöge deren die Natur erkannt und verstanden wird, als die sichtbare und überall mit Sinnbildern reich geschmückte Hieroglyphendecke der un sichtbaren Welt". „Die Eigentümlichkeit mittelalterlicher Dar stellungsweise kann nie jene unserer Zeit werden . . sagt Ferdinand Georg Waldmül ler (1793—1865) ungefähr zur gleichen Zeit und später (1846): „ . . . Die Natur ist so reich, so mannigfach und unerschöpflich, daß nichts weiter als das Auge eines talentvollen Künstlers dazugehört, diesen Schatz zu ent decken, diese Fülle auszubeuten . . ."® Zwi schen 1831 und 1843 reist Waldmüller im Sommer regelmäßig nach Ischl zum „Ge brauch der Bäder um der Gesundheit willen", V. a. aber wohl zum Studium der Natur und der Landschaft des Salzkammergutes: durch die Schönheit, Ausgewogenheit, beruhigen de Klarheit der Salzkammergutlandschaft, die die Natur in ihrer Vielfalt von den Glet schern, über die Felswände der Berge, die Wälder, Wiesen, Flüsse, ruhenden Flächen der Seen zeigt, aber nicht in ihren Extremen, sind viele Künstler hindurchgegangen. Vergleicht man das Gemälde „Ansicht des Dachsteins mit dem Hallstätter See von der Hütteneckalpe bei Ischl" (1838) mit einer heu tigen Fotografie, so erkennt man, daß (wenn
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