, <'''iüV f. ; t»:.,ÄS. «■• i»w» II . • Das neobarocke Lederer-Schlößl, erbaut 1899, stellt ein besonders schönes Beispiel der Vlllenverbauung in Strobl dar. Der ehemalige Besitzer Dr. Adalbert Lederer schenkte der Gemeinde den Bauplatz für die 1930 erbaute Volksschule und ermöglichte die Erweiterung des Dorfes, Indem er zahlreiche Grundstücke veräußerte. Der vermögende Ministerlalbeamte wurde dafür mit der Ehrenbürgerschaft ausgezeichnet Wie schon so oft Ist auch in Strobl ein seltsa mer Grenzverlauf festzustellen. Der markan te Bürglstein, der sich unmittelbar am Nord rand Strobls erhebt und die beachtliche Höhe von 730 m erreicht, gehört nämlich bereits zur Gänze zu Oberösterreich. Ein anderes Beispiel: Ich habe ziemlich oft im Bundesin stitut für Erwachsenenbildung, Gemeinde St. Wolfgang, Post Strobl, zu tun. Das in einem herrlichen Park stehende Tagungshaus schließt ganz an das verbaute Gebiet Strobls an, liegt aber bereits jenseits der Ischler Ache und damit auf oberösterreichischem Boden. Südlich von Strobl breitet sich das weitläufige Haufendorf Weißenbach aus. Eine Pestsäule aus der Zeit um 1690 erinnert hier in der Nähe der Koglermühle an den heimtücki schen „Schwarzen Tod". In Weißenbach hat die Postalmstraße ihren Ausgangspunkt. Mit ihr wurde 1971 das weit ausgedehnte Post almgebiet erschlossen. Die durchschnittlich etwa 1500 Meter hoch gelegene Postalm bei Strobl gilt mit einer Fläche von rund 4000 Hektar als größtes Almengebiet Österreichs und ais zweitgrößtes Hochplateau Europas (nach der Seiser Alm in Südtirol). Die nur we nig zerschnittene Hochfläche geht im Süden in die wesentlich höhere und wild zerklüftete Gamsfeldgruppe über, wo das Gemeindege biet von Strobl und der ganze Flachgau ifire höchste Erhebung besitzen: das Gamsfeld mit 2028 m. Auf den weiten Almmatten mit ih rer typischen Vegetation kann man ausge dehnte Wanderungen unternehmen. Die Postalmkapelle, auch Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskapelle genannt, wurde 1865 errich tet und enthält einen neugotischen Altar mit einer geschnitzten Gnadenstuhl-Darstellung. Daß es sich bei der Postalm um ein Land schaftsschutzgebiet handelt und trotzdem dort 1500 Parkplätze und acht Schilifte vor handen sind, scheint ein Widerspruch zu sein. Derzeit ist es noch sehr schön in dieser herrlichen Landschaft, im Sommer und im Winter. Wenn aber das „Skicenter" weiter ausgebaut wird und ein „Skidorf" mit 1200 Gästebetten entsteht? So große Pläne gibt es in der dritten Gemein de des salzburgischen Salzkammergutes, in Fuschl am See, nicht. Mit 1000 Einwohnern ist Fuschl auch wirklich noch eine kleine Ge meinde. Zur Zeit Erzbischofs Arno um 800 gab es hier nichts als Wiesen und Viehwei den, Fisch- und Waldrechte. Daher hieß die
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