Oberösterreich, 39. Jahrgang, Heft 1, 1989

Bücherecke Ferdinand Kastner: Sprachverschluderung — Sprachverarmung. — Linz: Trauner Verlag 1988, 48 Seiten, 14,8 x 21 cm, broschiert, Ladenpreis S 85.—. Wie im menschlichen Leben gibt es auch für die menschiiche Sprache einen ständigen Wechsel von Höhen und Tiefen. Auf Sprachkultur ist oft schon Sprachunkultur gefolgt. Ferdinand Kastner, erfahrener Journalist und Filmpädagoge, hat rich tig erkannt, daß wir uns derzeit nahe einem Sprachtief befinden. Er ruft uns deshalb auf, unser „Sprachgewissen" zu erneuern. Nach einer kurzen sprachkundlichen Abhandiung: „Was ist Sprache?" — Sprache und Denken, nach einem Hinweis auf den ideeiien „Wert der Spra che", auf die seelische Bedeutung der „Mutterspra che" bringt er ausgewählte Beispiele von augen blicklichen Unarten in unserem täglichen Sprachgebrauch. Er weist auch auf einige Ursa chen hin. Zwei Kerne ergeben sich; der Hang zur Fachsprache, die nur mehr für einen engen Kreis von Fachleuten verständlich ist, und der ebenso bedauerliche Hang zum Fremdwort, in unserer Zeit ausgeiöst durch eine starke Amerikanisierung, in Österreich auch durch eine unerwünschte Ger manisierung — „Tschüs" etwa. Die Broschüre regt zum Nachdenken an. Der Autor gibt auch nützliche Literaturhinweise. Zweifiern sei gesagt, daß „Sprachgewissen" nichts zu tun hat mit „Sprachpolizei". Wir seilten aber mit unserer Muttersprache so sorgfältig umgehen wie mit unserer Gesundheit. O. Wutzei Franz Wagner: Homöopathischer Ratgebe.r Ein praktischer Leitfaden zur Homöotherapie. — Linz: Veritas 1988, 159 Seiten, kartoniert, Ladenpreis S 148.—. Homöopathie — ein Schiagwort, sehr häufig gebraucht. Im vorliegenden Buch erfahren wir die geschichtlichen Ursprünge genauso wie die Grundgedanken der Homöopathie, Wirkungs mechanismen, Gabenlehre, Zubereitungen, Po tenzen, etc. Grundlegende Unterschiede zur herkömmiichen Medizin, die ja bereits entstandene Erkrankungen therapiert, werden erklärt. Die Schulmedizin ist ieider sehr oft dazu gezwungen, sich auf die Therapie von Symptomen zu be schränken. In der homöopathischen Medizin ist der Arzt be strebt, über ein ausführiiches Gespräch ein Ver trauensverhältnis zum Patienten aufzubauen, denn im Mitteipunkt einer homöopathischen The rapie sollte immer „ein bestimmter Mensch mit all seinen individuellen Eigenheiten und ganz spezifi schen Ausprägungen von Charakter und Verhal tensmerkmalen" stehen. Erkennen und Verstehen ermöglichen dem Arzt die Zuordnung des Patienten zu einem bestimmten Typus. Diese Charakterisierung ist entscheidend für die Wahl des entsprechenden Heilmittels. So wird deutiich, daß die Homöopathie, die mit sehr niedrigen Dosierungen auskommt, den Organis mus zu einer schöpferischen und heilsamen Reak tion anregt und herausfordert. Um grundlegende Kenntnisse zu vermitteln, wid met der Autor auch ein umfangreiches Kapitel der Beschreibung homöopathischer Heiimittel und deren Anwendungsgebieten, einschließlich der Angabe gebräuchiicher Potenzen. Das Buch ist jedoch nicht als Anleitung zur Selbst therapie gedacht, sondern vielmehr als Leitfaden zum besseren Verständnis der Homöopathie. Abschließend sei mir eine persönliche Bemerkung gestattet: Weder die Schuimedizin noch die Homöopathie sollten den Anspruch erheben, „die bessere Medizin" zu sein, sondern im Gegenteil, vor allem zum Wohle des Patienten einander er gänzen und das Miteinander suchen. R. W. BRENNEREIMUSEUM BRENNERE:i 4271 ST. OSWALD/Freistadt, Tel. 079 45/203 Der ehemalige Sensen- und Werkzeughammer „HIZLHAMMER" wurde 1635 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1870 befindet er sich im Besitz der Familie Mittendorfer. Aus dem Hammerwerk ist ein Säge-Hobelwerk gewor den. Seit 1883 betreibt die Familie eine gewerbliche Brennerei. Die ursprüngliche Anlage dient heute als museales Stück. Besichtigungsmöglichkeit der alten Brennerei sowie der heutigen Anlage. Verkostungsmöglichkeiten der hauseigenen Schnäpse und Liköre. Einkaufsmöglichkeit. Aus Termingründen bitte telefonische Voranmeldung!

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