Bücherecke Kunstliteratur Hans Plank: Skizzen und Zeichnungen. — Braunau: Eigenverlag E. Plank 1988, 152 Selten, davon 66 Schwarzweiß-Abblldungen, Format 22 x 22 cm. Ganzleinen mit Schutzumschlag, Ladenpreis S 280.—. Neben Ausstellungskatalogen sind über Hans Plank, Kulturpreisträger des Landes Oberöster reich 1982, bisher vier selbständige Publikationen erschienen. Eine fünfte Veröffentlichung wurde am 7. Dezember 1988 in Braunau der Öffentlichkeit übergeben. Ein Zitat aus dem Einladungstext gibt Auskunft über die sehr persönliche Art, wie dieses Buch zustande kam: „Der Bildband wurde von der Familie als Überraschung für meinen Mann ausge dacht, daß er zustande kommen konnte, verdanken wir vor allem dem engagierten Einsatz unserer Tochter Elisabeth und der selbstlosen Hilfe von Freunden, sowohl der älteren als der jungen Gene ration . . ." Bei der Auswahl der zur Reproduktion bestimmten Zeichnungen halfen die „alten" Freunde des Hau ses, Dr. Max Geishauser und Hofrat Direktor Wil helm Salmhofer. Einen einführenden, gut formu lierten Text stellte Eric van Ess, Studienfreund von Hans Plank, Professor an der Linzer Kunsthoch schule, zur Verfügung. Nicht zuletzt sei die Gattin des Künstlers, Erna Plank, genannt, die das Risiko des Eigenverlages auf sich nahm. Wer Hans Plank beruflich oder auch nur freund schaftlich begegnet ist, kennt seine Skizzenbü cher. Jeder Kunstauftrag — Wandbild, Glasfenster —, jede Komposition wird von ihm gewissenhaft mit vielen Studien erarbeitet. Oft gewinnt man den Eindruck, daß er sich in ein Thema förmlich hinein zeichnen muß — aus innerer Notwendigkeit. Auch seine Holzschnitte werden mit Skizzen vorbereitet. Im engsten Kreis zeigt er gerne diese Blätter. Mit vorliegender Publikation wird erwiesen, daß die Zeichnung für Hans Plank auch einen bedeuten den Eigenwert besitzt. Die vorhandenen rund 100 Zeichenblöcke könnte man auch als Tagebuch eines intensiv erlebenden Künstlers bezeichnen. Die Auswahl aus dieser Fülle war sicherlich schwierig. Geordnet sind die abgebildeten 66 Blät ter, meist Bleistift, dann und wann auch Tusche, Filzstift — nach Themenkreisen. Am Beginn frühe Zeichnungen, das erste Blatt „Roßknechte mit Pferden", entstanden zwischen 1947—50. Darauf folgend eine Thematik, die Hans Plank immer wie der stark bewegt hat: Der Kreuzweg, vertreten mit äußerst expressiven Blättern von 1961 bis 1984. Weitere Gruppen: Porträtstudien, Zeichnungen aus den Jahren 1956—1988, Japan 1987 und ab schließend Aluminiumwerk Hanshofen 1986. Mensch und Landschaft sind die Erlebnisräume. Ein schönes, ein liebenswertes Kunstbuch! An schrift: Erna Plank, Burgstall 13, 5280 Braunau. Margret Bilgen Holzrisse, Zeichnungen, Glasfen sterentwürfe. Hrsg. V. Otto Brelcha u. Melchior Frommel mit Textbeiträgen von Otto Brelcha, Mel chior Frommel, Wolfgang Graninge,r Franz Xaver Hofer u. Otto Maue,r mit einem Werkverzeichnis sämtlicher Glasfenster v. Melchior Frommel. — Salzburg: Salzburger Landessammlungen Rupertlnum 1988, 308 Selten mit vielen Abb., Format 24 x 23 cm, broschiert, Ladenpreis S 280.—. Nach dem Tod von Margret Bilger (Sterbedatum 24. Juli 1971) wurden mit der Ausstellung des Lan des Oberösterreich im Zisterzienserstift Schlier bach vom 26. Mai bis 31. August 1975 und Eröff nung der Margret-Bilger-Galerie in den Räumen der Glaswerkstätte Schlierbach 1978 Signale ge setzt. Schon vorher — 1973 — war im Heimathaus Schärding ein Margret-Bilger-Zimmer eingerichtet worden. Es folgten dann in der Margret-Bilger-Galerie in Schlierbach, in der Galerie der Stadt Wels, in der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum in Graz und in der Graphischen Sammlung Albertina in Wien beachtenswerte Einzelausstel lungen — um nur die wichtigsten Veranstaltungen dieser Art zu nennen. Zur oberösterreichischen Landesausstellung in Schlierbach ist seinerzeit ein gut bebilderter Katalog erschienen, in dem das Gesamtwerk der Künstlerin dargestellt wurde: Druckgraphik, Zeich nungen, Aquarell und Pastell, Ölbilder, Hinterglas bilder, Textile Arbeiten, Glasfenster. Es wird in Erinnerung gerufen, daß damals zum ersten Mal viele Glasfensterentwürfe gezeigt werden konnten, die erst in einen ausstellungsreifen Zustand ge bracht werden mußten. Bemühungen, für ihr Werk endlich den gebührenden Platz im Bewußtsein der österreichischen Kunstwelt (und möglichst darüber hinaus) zu reklamieren, gab es also schon einige. In diesem Sinne sind die Dankesworte von Otto Breicha und Melchior Frommel zur Herausgabe obgenannten Kataloges zu ergänzen. Zustimmen müssen wir allerdings den Herausgebern, daß es in Oberösterreich versäumt worden ist, den Nach laß der Künstlerin für oberösterreichische Samm lungen zu sichern. Dem Rupertinum ist deshalb zu danken, daß es in dieser Richtung aktiv geworden ist und derzeit einen Bilger-Bestand von mehr als 400 Titeln besitzt. Wertvolle Schenkungen kamen nach Salzburg, so von Wolfgang Graninger (Schär ding und Salzburg), aus der Gregor Sebba Collection in den USA und von Elfi Howell, London. In einer Ausstellung im Rupertinum vom Dezember 1988 bis Februar 1989 wurde wieder einmal reprä sentativ auf den künstlerischen Stellenwert der „Bilgerin" hingewiesen. Gezeigt wurde eine Aus wahl ihrer Holzschnitte und Holzrisse, ihrer zau berhaften Bildnis- und Landschaftszeichnungen, sowie einige Glasfensterentwürfe. In den Katalog texten finden wir Bekanntes, neu (und deshalb her vorzuheben) ist der umfangreiche Beitrag von Mel chior Frommel über das glasmalerische Werk der Künstlerin mit einer eingehend bearbeiteten Doku mentation aller ihrer Glasfenster. Margret Bilger hat in Melchior Frommel immer einen Verwalter ihres geistigen Erbes gesehen. Es war dieses Vertrauen für ihn sicherlich eine Freu de, oft aber auch eine schwere Last. Sein bisheri ges Leben wurde von diesem Auftrag bestimmt. Dafür müssen wir ihm aufrichtig Dank sagen. Das Oberösterreichische Landesmuseum über nimmt die Salzburger Ausstellung mit einem Aus stellungstermin 16. März bis 9. April 1989 In der Landesgalerie im Francisco Carolinum. Neue Kunstmappen im Verlag Ennsthaler Herbert Junger, Jahrgang 1918, bemüht sich in sei nem Ruhestand mit Eifer um die topographische Zeichnung in Oberösterreich. Er setzt fort, was die Druckgraphik vor Erfindung der Fotografie er folgreich betrieben hat — denken wir etwa an die Linzer Hafner-Offizin. Die Landschafts- und Archi tekturfotografie wird sicherlich ihre Domäne be haupten, sogar weiter ausbauen. Der Reiz der to pographischen Zeichnung erlebt aber deutlich eine Renaissance. Herbert Junger besitzt nicht den Ehrgeiz, seine Motive in Impressionen umzuwandeln. Er bleibt am Boden der Wirklichkeit. Sein Anliegen ist die naturgetreue Wiedergabe, wobei die Wahl des Standortes, des Bildausschnittes eine wesentliche Rolle spielt. Bisher sind von ihm erschienen: Im Eigenverlag „Enns in der Graphik" und „St. Wolfgang in den vier Jahreszeiten". Im Verlag Ennsthaler sind drei oberösterreichische Städtemappen herausgekom men: „Ein Künstler sieht Steyr —- Linz — Wels". Neue dankbare Motive fand er anschließend im Salzkammergut: „Ein Künstler sieht Gmunden" — „Ein Künstler sieht das Mondseeland", 1987, mit einem Geleitwort des Mondseer Heimatforschers Walter Kunze, und 1988 „Ein Künstler sieht Bad Ischl", diese Bilderfolge wurde zum ersten Mal im Frühjahr 1988 anläßlich der Eröffnung des Erweite rungsbaues der Raiffeisenbank Bad Ischl gezeigt. Jede Mappe umfaßt 20 Blätter — Zeichnungen und Aquarelle. Jede Mappe ermöglicht eine nostalgi sche Erinnerung an schöne, besinnliche Stunden im Salzkammergut. Erwähnt sei noch, daß Herbert Junger kein Autodi dakt ist, wie ihm manche „Profis" vorwerfen. Er stu dierte in Wien, einer seiner Lehrer war z. B. Herbert Boeckl. Er verstieg sich jedoch nie in Kunstrichtun gen, die ihm nicht gegeben sind. Er bleibt der Na tur treu. O. Wutzel Landeskundliche Literatur Oberösterreiche.r Lebensbilder zur Geschichte Oberösterreichs. Band 6. — Linz: Oberösterrelchlsches Landesarchiv 1988, 194 Selten, Ladenpreis S 248.—. Die Zahl der oberösterreichischen Biographien ist mit Herausgabe des 6. Bandes dieser Serie des Oberösterreichischen Landesarchivs auf 65 ange wachsen. Auch diesmal ist es eine bunte Mischung aus Geschichte, Kunst, Literatur, Politik — ja, und wohin soll man die Lebensbeschreibung des ein stigen Rundfunklieblings Heinz Fischer-Karwin einreihen? Dieser Hinweis deutet an, daß sich die Herausgeber nicht nur um Vergangenes, sondern ebenso um Aktualität bemühen. In dieser Zielrich tung erfolgt auch die Auswahl der Autoren. Ange strebt wird eine persönliche Beziehung jedes Bio graphen zu seinem Thema. Die Reihe beginnt mit Konrad von Waldhausen (um 1325—1369), „Berühmter Prediger und Praktiker seelsorglicher Arbeit am Hof Karl IV." Derartige bio graphische Kurzformeln sind jedem Lebensbild beigegeben. Nach „Fürst Ludwig Starhemberg (1762—1833)" und dem evangelischen Seelsorger Josef Friedrich 91
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