Kunst der Gegenwart ähnlich entschieden stellen. Denn er setzt neben einem hohen Maß an Unabhängigkeit vor allem Wagemut und ein treffsicheres Empfinden für Qualität voraus. So enden die Überlegungen und Diskussio nen aber letztlich auch wieder beim Publi kum, das der Gaierie, ob nun mehr oder weni ger Verkaufslokal, Präsentationsforum oder Bildungseinrichtung, wesentlich Existenzbe rechtigung verleiht, und bei didaktischen Wünschen und Überlegungen: Zum Beispiel über ein landesweites Konzept, das auf der Grundlage forschungsgerecfiter Erkundun gen gleichsam die Marktnische für moderne Kunst aufspürt und die Einstellungen und Be dürfnisse potentieller Interessenten nennt. Dann könnte man sie dort abholen, wo sie sich befinden, könnte vielleicht Einstiege über Phänomene wie Neugierde, Staunen und Freude versuchen oder von persönlichen Erfahrungen ausgehen. Ein konkreter Versuch in diese Richtung, ailerdings mit Schülern, unternahm die Galerie im Rahmen der landesweiten Aktion „Moder ne '88", bei der es darum ging, möglichst viel fältige und intensive Begegnungen von Schulkindern und Jugendlichen mit moder ner Kunst einzuleiten. Damals wurde der „Tanglberg" zu einem wahren Zentrum von Aktivitäten. Etwa 25 Schulklassen aller Al tersstufen und aus ganz Oberösterreich ver brachten im Zeitraum April—Juli 1988 mehre re Stunden (meist einen halben Tag) in der Galerie, zeichneten, malten, formten unter Anleitung und Betreuung eines oder mehre rer Künstler, diskutierten deren Werke, sahen dazu passende Videofilme und blätterten in den zahireichen für sie aufgelegten Kunst bänden und Katalogen. Eine große Rolle wei ßen Packpapiers verzeichnet ihre spontan hingesetzten Kommentare, weitaus in den meisten Fällen voll Zustimmung und Begei sterung. Wächst hier das breite Publikum mo derner Galerien von morgen heran? Eine Schulklasse in der Galerle am Tanglberg anläßlich der Aktion „Moderne 88" April bis Mal 1988. — Sämtliche Fotos: Galerle am Tanglberg wm »1#
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2