Kunst der Gegenwart Oben: Peter Skubic: Jewellery Object (1985) mehrjochigen Räume werden von tief herab laufenden Kreuzgratgewölben zwischen brei ten Gurtbogen überspannt, eine höhlenhafte Geborgenheit, Schutz und Wärme ausstrah lend, eine Atmosphäre, die sich stark auf die Ausstellungsobjekte überträgt. Auf den alten zerklüfteten Bodenbrettern, In den tiefen Fenster- und Mauernischen, vor den buckli gen weißgekalkten Wänden bauen sich Ge gensätze und Harmonien, Spannungen und Beziehungen auf, ob es sich um kleine grafi sche Blätter, farbstrotzende Tafelbilder, zartfraglle Objekte oder knollige Granitplastlken handelt. Kein ausstellender Künstler, der sich nicht begeistert über Raum, Stimmung und Ambiente geäußert und sie als Herausforde rung empfunden hätte. Sparsame Hängungen und Positionen, ohne größere Kommentare, nehmen am leichte sten den Dialog auf, wachsen zu Erlebnlselnhelten zusammen und vermitteln überra schende Eindrücke. Dabei kommt stets dem Material ein gewichtiges Moment zu. Gelegentlich läßt sich auch der kleine, stim mungsvolle Hof mitelnbeziehen, von dem aus eine abgetretene Steintreppe In das Obergeschoß führt. Die Räume dort, einst von den „Pfründnern" des Spitals bewohnt, sind vielfach verändert und baulich unbedeu tend; sie dienen ebenfalls Ausstellungen oder beherbergen Arbeltsmaterlallen, sowie Studien- und Verkaufsstücke. Die wichtigste Zielsetzung der Galerle Hege aber ausdrücklich nicht Im Verkauf, erklärt der Betreiber, sondern In der Information der Öffentlichkeit über zeitgenössische Kunst und In dem damit für junge Künstler geschaf fenen Forum. Daher müsse man eben auch Werke ausstellen, von denen Im vorhinein klar sei, daß sie sich nicht verkaufen lassen; müsse einfach sehen, was passlere; müsse dazu beitragen, der jungen (guten) Moderne ein Publikum zu erziehen. Ein Bildungsauf trag also, der hier mit Konsequenz verfolgt wird und dem sich Im gesamten Bundesland kaum eine Handvoll Museen und Galerlen Links: Ausstellungsraum im Parterre der Galerie am Tanglberg mit Bildern von Heinz Kiopf 1?-^ ■■ ^ > Rechts: Udo Wid: Four Boys (For Beuys), 1987. Die Arbeitsgewänder des Künstlers, nach den vier Himmelsrichtungen arrangiert, übernehmen Wächter- und Stellvertreterfunktion \ » - * N ^ - \'\ \ .. \ [ ^ >
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