Die Annahme, die Stuckdecken in Vierkant höfen seien im Pfusch von Stukkateuren, die in Klostern beschäftigt waren, ausgeführt worden, kann ich mit Sicherheit widerlegen. •Zur Zeit um 1780 wurden nicht nur viele Klö ster von Kaiser Joseph aufgelöst, auch waren alle Stuckarbeiten in Kirchen und Klöstern längst fertig. Bis auf die schon angeführten evangelischen Beträume vor 1780 sind alle von mir festgehaltenen Stuckdecken nach 1780 zu datieren. Aus dieser Zeit stammt auch die heutige Form des Vierkanthofes. Man weiß zwar aufgrund von Rechnungen der Klöster, wer Stuckarbeiten gemacht hat, findet aber fast keine Signaturen von Stukka teuren, da dies seinerzeit nicht üblich war. Zum Beispiel weiß man im Kloster Schlier bach bei den herrlichen Stuckarbeiten in der Kirche nicht, wer von den Brüdern Carlone der Stukkateur und wer der Maler der Fres ken war. Nun bin ich zum Unterschied vom vorher Ge sagten bei meiner Arbeit auf 4 Räume gesto ßen, wo sich 2 Maurermeister und 1 Maurer poller verewigt haben. Haus I (91): auf der Decke ist folgendes zu lesen: Johann Windischbauer, Maurermeister pin ich genand ich pin alhier und in Ried pekand Vater Johann Evangelist Windischbauer, geb. 14. 1. 1733 t 5. 8. 1798 Sohn Johann Wolfgang Windischbauer, geb. 4. 9.1764 auf der Sölde beim unteren Gattern 9, Ried/Traunkreis (Josefinisches Lagebuch). Haus 2 und 3: Wolfgang Reif, geb. 1779 71780 t 23. 8. 1854 Ried/Traunkreis 53 Einmal: „Maurermeister Wolfgang Reif (168) und einmal nur: „Wolfgang Reif" (141). Alle 3 Räume sind Hohe Stuben. In einem Vorhausgewölbe (116) hat sich Georg Danzberger, Maurerpolier, verewigt. Eine dem Stuck ähnliche Verzierung ist der Kratzputz, der Ihm nahekommt, aber nicht er haben ist. Er ist mit der Mauerfläche gleich eben, nur der Untergrund ist durch Auskrat zen vertieft. Mit der 2. Hälfte des 19. Jahrhun derts enden die Verzierungen in den Bauern höfen. Eine Einmaligkeit war auch das Vorhandensein einer Stuckdecke In einem Keller. Meine Nachforschungen über die Verbrei tung läuft noch weiter und Ich bin für jeden Hinwels dankbar, um Häuser mit Stuckver zierungen in meiner Kartei erfassen zu kön nen. Für die Fahrten zu den Bauernhöfen möchte ich mich bei Frau Susanne Vikitai herzlich bedanken, da Ich selbst kein Auto besitze, hätte Ich viele Höfe nicht erreicht. Ortsregister aller erfaßten Stuckdecken 1 Adiwang 4 2 Alkoven 4 3 Ansfelden 2 4 Aschach/Steyr 2 5 Bad Hall 11 6 Dietach 1 7 Ebelsberg 2 8 Eberstalzell 7 9 Edt b. Lambach 2 DTop nn Wa er ^Jlavcmo, 10 Eggendorf 11 Enns 12 Fischlham 13 Garsten 14 Gunskirchen 15 Haag (Stadt) 16 Haid 17 Hargelsberg 18 Hofkirchen 19 Hörsching 20 Inzersdorf 21 Kematen 22 Klaus 23 Kremsmünster 24 Krenglbach 25 Kronstorf 26 Laakirchen 27 Leonding 28 Marchtrenk 29 Micheldorf 30 Neuhofen 31 Neuzeug 32 Niederneukirchen 33 Nußbach 34 Oberschlierbach 35 Oberweis 36 Oftering 37 Fasching 38 Piberbach 39 Pfarrkirchen 40 Pettenbach 41 Ried i. Traunkreis 42 Rohr I. Kremstal 43 Sierning 44 Sattledt 45 St. Florian 46 St. Marien 47 Scharnstein 48 Scharten 49 Schiedlberg 50 Schlierbach 51 Sipbachzell 52 Steinbach/Steyr 53 Steinerkirchen 54 Steyr 55 Ternberg 56 Thalheim 57 Vorchdorf 58 Waldneukirchen 59 Wallern 60 Wartberg 61 Weistrach, Niederösterreich 62 Wels-Steinhaus 63 Wolfern 2 3 5 3 8 1 1 5 5 1 8 4 1 5 1 12 1 1 2 1 3 4 5 9 1 1 5 4 3 6 8 3 2 4 5 16 5 1 1 12 6 1 23 6 1 7 1 2 5 1 24 6 2 1 Auf einer Stuckdecke aus 1811 in Hörsching sind die Auftraggeber verewigt: Johann Maler und Maria Malring 74
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