f j -1 DATOft^VlVi Lyci . UM einer Münchner Handschrift (cim 434) wurde der Text aufgefunden und von Karl Hartfelder veröffentlicht: Eplgramma ad exta Friderici in Linsio Intestina cubant Friderici hac Cesaris urna Et cor, quod sacro prefuit imperio. Quinquaginta annis Rhomanum rexerat orbem Atque uno pacis tempora Semper amans. Die Inschrift auf dem Wandgrabstein Fried richs III. in der Linzer Stadtpfarrkirche (ein Abguß im Gedenkraum für den Kaiser im Kremsmünsterer Haus in Linz) lautet: INTESTINA CVBANT FRIDERICI HAC CESARIS VRNA ET COR QVOD SACRO PREFVIT IMPERIO QVINQVAGINTA ANNIS RHOMANV (M) REXERAT ORBEM ATQVE VNO SEMPER TEMPORA PACIS AMANS VIXIT ANNIS SEPTVAGINTA OCTO MENSE VNO DIEBVS II EXCESSIT HVMANIS ANNO SALVTIS M(CCCC)XCIII DIE VICESIMAQVARTA AVGVSTI Hier eine Nachdichtung von Celtis' Epi gramm (von Peter Müller / Justus Schmidt); im Zusatz über Todestag und Lebensalter ha ben sich Fehler eingeschlichen wie die We glassung der vier C (1093 statt 1493), es müß te auch richtig heißen: .. minus mense uno diebus II" = 78 Jahre weniger einem Monat und zwei Tagen. Friedrichs des Kaisers Eingeweide ruhn hier in der Urne Und sein Herz, das vor heiligem Kaiserreich stand. Fünfzig Jahre und eines beherrschte den römi schen Weltkreis Er und hat allezeit nur den Frieden geliebt. Auch heute noch wird die wissenschaftliche und literarische Leistung von Konrad Celtis anerkannt. Er verbreitete die humanistischen Ideen In deutschen Landen, er gründete nach dem Vorbild der Italienischen Akade mien gelehrte Gesellschaften, führte bei sei ner Tätigkeit in Ingolstadt und Wien planmä ßigere Lehrmethoden ein, reinigte das Latein, förderte das Studium des Griechischen und der Rechtswissenschaft. Er entdeckte die Dramen der Roswitha von Gandersheim und gab sie ebenso wie Tacitus' „Germania" her aus. Die eigenen Dichtungen, zum Teil nach dem Vorbild Ovids, zeugen von Sprachge wandtheit und formaler Begabung. Von Kon rad Celtis sind neben den Epigrammen und Oden unter dem Einfluß von Horaz auch prunkvolle lateinische Festspiele erhalten. Die Arbelten an der ersten Celtis-Gesamtausgabe haben das Interesse an den Werken des Erzhumanisten wesentlich gefördert. Fünf Historiker und Philologen bereiteten eine achtbändige historisch-kritische Ausga be mit Übersetzung der Werke ins Deutsche vor. Nach dem hektographlerten Prospekt sollen im fünften Band auch die „Libri quinque epigrammatum" erscheinen. Oben: Abdeckplatte der marmornen Tumba Bischof Adalberos von Lambach, 1659, aus der Stiftskirche KI. iiita Rechts: Neuer Volksaltar in der Stiftskirche Lambach. Die als Stipes aufgestellten, mit Engelsköpfen geschmückten Steinsockeln stammen vom ehemaligen Hochgrab des hl. Adalbero. In der Nische zwischen diesen Sockeln sollen zu einem späteren Zeitpunkt Reliquien des hl. Adalbero in einer würdigen Truhe aufbewahrt werden. — Sämtliche Fotos: DIözesanbildstelle Linz, R. Mair. k ^ tliV- - €
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