Oberösterreich, 39. Jahrgang, Heft 1, 1989

Mähren, Schlesien und der Lausitz die Ent scheidung zugunsten der katholischen Habs burger fiel. In der Folge mußten die letzten drei Volkersdorferinnen — die vierte Tochter Wolf Wilhelms II. war 1619 gestorben — im Zuge der katholischen Gegenreformation das an Herzog Maximilian I. von Bayern verpfän dete Land ob der Enns mit ihren Ehemän nern, von denen die beiden Herren von Gera vorübergehend als Rebellen inhaftiert gewe sen waren, und ihrer Mutter verlassen. Sie gingen in die alte protestantische Reichsstadt Regensburg und später nach Nürnberg, wo die Witwe des letzten Volkersdorfers Wolf Wil helms II. am 4. Dezember 1630 mit Zustim mung Kaiser Ferdinands II. die Herrschaften Volkersdorf, Stein, Weißenberg und Rei chersdorf an ihren katholischen Verwandten, den Grafen Werner Tserklaes von Tilly, einen Neffen des bekannten Feldherrn der Katholi schen Liga, verkaufte. Der neue Besitzer von Volkersdorf ließ diesen alten Herrschaftssitz, nachdem sich früher auch schon die Volkersdorfer mit Neubauplä nen getragen hatten, abreißen und in der Nähe in den Jahren von 1633 bis 1645 einen Neubau errichten, dem er den Namen Tillysburg gab. Das in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch den Barockbaumeister Johann Michael Prunner umgestaltete stattli che Schloß befindet sich heute in Privatbesitz und wurde in den letzten Jahren als Ort som merlicher Kulturveranstaltungen bekannt. iflili'isiiiliiiuiiii m TlXX.1 S PVJßLG Historische Ansicht von Schioß Tiiiysburg, aus: Georg Matthäus Vischer, Topographia Austriae superioris modernae 1674. — Foto: Franz Gangi, Linz

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