Historische Ansicht von Schloß Gschwendt, aus; Georg Matthäus VIscher, Topographla Austriae superloris modernae 1674. — Foto: Franz Gang!, Linz ■d.hsLS -''fir"'- •Minflif ...»DU Trotz der wechselhaften Schicksale der ein zelnen Zweige erlebte das Haus Volkersdorf insgesamt einen eindrucksvollen Aufstieg. Als Beweis dessen ist u. a. auch der Umstand anzuführen, daß mehrere Angehörige Auf nahme in die angesehenen Domkapitel der Bischof- bzw. Metropolitansitze Passau und Salzburg gefunden haben. Heinrich V. von der Volkersdorfer Linie wurde Domherr in Passau, Pfarrer von Hürm (politischer Bezirk Melk, Niederösterreich), Propst von Mattsee (1371—1377), sowie Dechant und Pfarrer von Lorch-Enns (1377—1395), Christoph II. von derselben Linie starb 1486 als Salzburger Domherr und Sigmund I. von dem Weißenberger Ast dieser Linie trat bereits 1424 als Mitglied des Salzburger Domkapitels in Er scheinung. Er übte verschiedene Kapiteläm ter aus, wurde 1429 zum Dompropst gewählt und erlangte 1452 sogar die Erzbischofswürde, in der er 1461 starb. Durch ihn gewann sein Verwandter Hadmar II. von der Kreuzener Linie das Amt des fürsterzbischöflichsalzburgischen Hofmarschalls. Um diese Zeit standen auch zwei Herren von VolkersdorfWeißenberg als Pfleger (Verwalter) der Herr schaft Ebelsberg in den Diensten der Bischö fe von Passau. Von den weiblichen Mitglie dern des Geschlechtes hatte es eine Volkersdorferin der Kreuzener Linie bereits im 14. Jahrhundert zur Priorin des Dominika nerinnenklosters Imbach (bei Krems an der Donau) gebracht. An der inneren Ausgestaltung des im späten Mittelalter in Ausformung begriffenen Landes ob der Enns hatten die Volkersdorfer insoferne Anteil, als sich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts unter ihrer und der Herren von Wallsee Führung im Osten der Kern jener gesellschaftlichen Gruppierung von (größe ren und kleineren) Dienstleuten bildete, um den in der Folge der Ritterstand ob der Enns entstand. In der unruhigen, an Wirren und Er eignissen reichen Regierungszeit Kaiser Friedrichs III. erwiesen sich die Volkersdorfer als verläßliche Stützen dieses habsburgischen Landesfürsten. Angehörige dieses Adelshauses leisteten ihm wichtige Dienste und standen auf seiner Seite, als in den fünf ziger Jahren der Großteil des österreichi schen Adels gegen ihn revoltierte. Besonders verdient machte sich auf verschiedene Weise Georg II. von der Kreuzener Linie, der bereits zuvor dem Ratskollegium des Herzogs Al brecht V. von Österreich angehört hatte. Er wirkte z. B. 1440 als Gesandter des damali gen Herzogs Friedrich V. in Aachen für des sen Wahl zum römisch-deutschen König und war danach in einer führenden Rolle am Zu standekommen der Heirat des Königs mit
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