Notiz: habe mit Carlo Carlone und Fran cesco Carlo Messenta wegen des Frescogemähl In der Neuerbauten Hell. Dreifaltigkeit Capellen ein SpaltzetuI von 4250 fl. aufge richtet, welche von Beeden thelllen gefertigt und extradlret worden". Carlo Carlone (1686—1775), zu dieser Zelt bereits einer der beliebtesten Maler-„Dekorateure" der Monar chie, von Hochadel und Kirche mit Fresken aufträgen überhäuft, arbeitete mit Unterbre chungen für Paura bis 1723 und lieferte zuletzt das Altarbild der Kirche, die „Abnah me Christi vom Kreuz" in einer dann oft wie derholten und In mehreren Skizzenvarianten erhaltenen Komposition (die lange Verzöge rung der Arbelten war durch Carlones Beru fung nach Ludwigsburg verursacht worden; dort schuf er 1720 eine Variante des Kuppel gemäldes In Paura mit dem Thema „Verherrli chung der Hl. Dreifaltigkeit", 1719 begonnen). Der Architekturmaler Messenta stand Carlo ne In Paura, wie auch schon In Linz und Im Schloß Hetzendorf zur Seite. Möglicherwelse geht auch der Gesamtentwurf für die Innen dekoration der Paurakirche auf Messenta zurück. Pagls Porträtist Martino Altomonte (1657—-1745) steuerte das Votivbild beim GottVater-Altar bei. Domenico ParodI schuf das Bild für den Helllg-Gelst-Altar (Geburt Christi) zwischen 1719 und 1724 In Genua, der bereits vom Hochaltarbau bekannte Johann Baptist Spaz, sein Bruder Marc Antonio Spaz und Georg Doppier bearbeiteten und lieferten die Marmorportale, Tabernakelaufbauten und Al tarmensen (Steinmetzarbelten). Der passaulsche Bildhauer Josef Matthlas Götz, sein Mit arbeiter Leopold Mähl und Marc Antonio Spaz übernahmen die anfallenden Bild hauerarbeiten. Ohne auf die Künstler und Bildhauer welter eingehen zu wollen, kann dieses Gotteshaus (Benedizlerung am 10. Juni 1724, Konsekration am 29. Juli 1725) In Pagls Geburtsort als sein künstlerisch überragendstes Lebensvermächtnis bezeich net werden. Die Gründe, weshalb sich Pagl bei dieser Gelöbniskirche für das Trlnltätspatrozlnlum entschied, sind vielfältig. Ganz ge nerell muß hier vorausgeschickt werden, daß trotz der betonten Eucharistie- und Marlen verehrung Im Barock die Dreifaltigkeit das Zentrum der nachtridentlnlschen Frömmig keit repräsentierte. Sie wurde In Österreich und Bayern sowohl In Türken-, als auch In Pestnöten angerufen. Die aus diesem Kult re sultierenden Monumente des Barock sind da für eindrucksvolle Zeugnisse. Als großer Trlnltätsverehrer hatte der Lambacher Abt wohl auch das Vorbild der Wiener Pestsäule ge kannt. Kaiser Leopold I., der Initiator dieser Säule, folgte einer Wiener Patrozlnlumstradltlon, die bis In das Pestjahr 1348 zurück reicht. Das Bild der Dreifaltigkeit trat seitdem Immer dann besonders In den Vordergrund, wenn das Ausgellefertseln an den Allmächti gen am deutlichsten klar wurde. Dem Wiener Vorbild folgend, legte auch Abt Pagl am 30. Juni 1717 den Grundstein zur Dreifaltigkeits säule In Linz. Der Lambacher Abt war somit nicht nur Bewahrer, sondern auch ein beson derer Förderer des Trinitätskultes, dem er In der Paurakirche eine dementsprechende Programmatik gegenüberstellte. Obwohl Abt Maximilian sich durchwegs Im Dunstkreis der Mächtigen aufhielt und auch selbst einen feudalen Lebenswandel bevor zugte (er feierte beispielsweise seinen Na menstag als größten Festtag des Stiftes jähr1 l 15
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2