Oberösterreich, 38. Jahrgang, Heft 4, 1988

.'JUKt Leider läßt sich diese Technik für die Rubin farbe nicht verwenden. Dünn aufgetragen, deckt die Rubinfarbe zu wenig, dick aufgetra gen, springt sie beim Gravieren ab. Daher sind die typischen Dekors der Schwarziottechnik nicht verwendbar. Für die Rubinmal technik müssen eigene Dekors verwendet werden. Die Lösung dieses Problems fand ich in der Auseinandersetzung mit der Dia mantgravur. Schon im 17. Jahrhundert gab es Humpen und Teller, die mit einem Diamantspiitter, der so gefaßt war, daß er wie ein Bleistift verwen det werden konnte, geritzt waren. Damit wur den nur Striche, eventuell Ringe und Tupfen erzeugt. Das war nur deshalb möglich, weil Abb. 4 Die Gläser auf diesem Bild sind mit haibtransparenter Emailfarbe gemalt und nachträglich graviert. Sie sind weniger mit den alten Rubingläsern, als mit den Diamantgravuren verwandt Abb. 5 Zwei Ranftlbecher, zwei Spulengläser, ein Cocktaiigias und ein Krug mit Rosendekor das Glas dieser Zeit viel weicher war. ich habe diese Technik auf zwei Teilern, die ich antiquarisch gekauft hatte, versucht. Eine gute Führung erzielt man nur, wenn das Glas etwas benetzt ist. Daher ist auch eine Vor zeichnung nicht möglich, höchstens eine Markierung einzelner Punkte mit einem Röteistift. Das Gravieren dieser beiden Teiler hat mir sehr großen Spaß gemacht, aber es war so arbeitsaufwendig, daß ich sie schon des wegen niemals für den Verkauf hätte machen können. Der Dekor dieser alten Stücke ist sehr einfach, wahrscheinlich von alten Holz schnitten oder alten Kupferstichen. Nun habe ich die Grundformen dieses strichförmigen Dekors in roter Farbe aufgetragen und dann 6

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