Oberösterreich, 38. Jahrgang, Heft 4, 1988

Gedenken des Papstes vor der Kapellenbaracke des KZ Mauthausen Im Kreis von Politikern und Bischöfen bezeugt das hier seit 17 Jahrhunderten unun terbrochen lebendige Christentum. Über dieses Gelände — auch dort, wo sich die Gläubigen aus Ober- und Niederöster reich mit dem Papst zum Gebet versammel ten — erstreckte sich — neben dem mächti gen Lager der zweiten italischen Legion — die Zivilstadt von Lauriacum, die unter Kaiser Caracalla im Jahre 212 das römische Stad trecht erhielt. Grabungen in der Basilika för derten in den Jahren 1960 bis 1966 einen Tempel der Kapitolinischen Götter — Trias, Jupiter, Juno und Minerva — aus der Zeit um 180 n. Chr. ans Licht. Über den Ruinen dieses Tempels erstand in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts die frühchristliche Bischofs kirche von Lauriacum. Ihr folgte um 770 eine frühbairische Wallfahrtskirche. Die Mauerre ste dieser Vorgängerbauten der heutigen aus der Zeit um 1290 stammenden Basilika konn ten konserviert und in einer Linterkirche be gehbar gemacht werden. In Lauriacum erlitt der Chef der Kanzlei des Statthalters von Ufernoricum, Florianus, in der diokletianischen Verfolgung den Tod als Märtyrer. Er wurde vor den Toren von Lauria73

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