auftrag erhalten bleibt, was am besten In der Abbildung 2 mit dem Täubchen ersichtlich Ist. Bei den schwarz bemalten Gläsern wird die Farbe zunächst flächig aufgetragen und die Zeichnung in haibtrockenem Zustand mit einem spitzen Gegenstand eingraviert. Das ist nur dann möglich, wenn die Farbe dünn aufgetragen werden kann, also sehr deckend ist und nur langsam trocknet, sodaß man in die halbtrockene Farbe gravieren kann. Ich habe dafür bei einer alten Wiener Firma eine Konturenfarbe gefunden, die bei der Schmelztemperatur der Giasfarben noch gut eingebrannt werden kann und auch bei dün nem Auftrag noch gut deckend erscheint. Diese Technik wurde auch häufig bei farblo sen Giasfiaschen zur Darstellung von Voikskunstmotiven oder Heiligenfiguren verwen det, als Musterbeispiel ist in der Abbildung 7 ein Wirtshaus mit einem Schießstand darge stellt. Der bekannte Linzer Maler Fritz Algner hat als Student solche Flaschen bei mir ge malt, die sehr beliebt waren. Besonders ge eignet für diese Technik sind auch alte Holz schnitte von Pflanzen. Darstellungen von Arnlka oder Pfefferminze nach Vorlagen einer Radierung können einen sehr großen Arbeitsaufwand bedeuten, sind aber immer hübsch und lohnend und werden gerne gekauft. Wappengläser und der Schritt zur Goldmalerei Wenn man sich als Glasmaler etabliert hat, gibt es Immer wieder Aufträge, Familienwap pen auf Gläser oder Flaschen zu malen. Ein solches Wappen findet sich in Abbildung 2. Wappen nach schönen Vorlagen zu machen, ist sicher eine lohnende Aufgabe; allerdings nicht alle Motive sind für Wappen geeignet und so kann man auch seine Enttäuschung erleben, wenn man Motive aus heraldischen Gründen in Wappen einbauen muß, obwohl sie dafür nicht geeignet sind. Wer Wappen malt, wird unvermeidlich auch mit dem Wunsch konfrontiert, diese Wappen in Gold auszuführen. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde malbares flüssiges Gold entwickelt. Ich habe das wohl gewußt, aber nicht verwendet, da es auch in der sogenann ten Volkskunst kaum verwendet wurde. Bei noch älteren Gläsern wurde Blattgold ver wendet mit dem noch immer ungelösten Pro blem der FIxatlon. Glas ist prinzipiell zum Vergolden sehr geeig net, weil es glatt ist und nicht erst poliert wer den muß. In dem flüssigen maibaren Gold kommt das Gold kompiexgebunden vor und erscheint daher nicht als Gold. Erst beim Brennen wird diese Verbindung zerstört und das metallische Gold erscheint in seinem vol len Glanz. Das Glanzgold hat eben wegen seiner leichten Verarbeitungstechnik einen Siegeszug Im Glasdekor angetreten, der bis heute währt. Wenn es haltbar sein soll, muß es eigentlich bei gleichmäßiger Temperatur aufbewahrt werden und darf nicht im grellen Licht stehen. Beim Waschen darf es nicht zu stark erwärmt werden, in einen Geschirrspü ler soll man es niemals stecken. In den fünfziger Jahren hat es noch mehrere Maler gegeben, die sich mit dem Maien von Wappengiäsern befaßt haben. Damals hat es auch noch malbares Gold gegeben, das Rechts: Abb. 3 Bierkrüge, zwei mit und zwei ohne Zinndeckel, links Freundschaftsbecher, zwei Spruchgläser mit Rosen, rechts Zunftzeichen eines Schneiders 't-e «.-f / ___.4 "inii Abb. 2 Darstellungen In Schwarzlotmalerei; von links nach rechts: alte Ansicht von Linz, französisches Familienwappen, Schloß in der Nähe von Graz, Moschee Im Stiftsgarten und Stiftsansicht von Kremsmünster
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