Oberösterreich, 38. Jahrgang, Heft 4, 1988

Eine der beiden keramischen Vasen mit chinesischen Motiven im Cafe Traximayr, Linz, Promenade, Entwurf von Kari Czap, um 1935 ■■■ ' ^ r-'j m i fcv- -i; 2-1 verehelichte sich nach zwei Jahren, die männlichen Lehrlinge blieben auch nur kurze Zeit dem gewählten Beruf treu. 1951 waren schließlich zwölf Arbeiter Im Betrieb beschäf tigt; da das Haus In der Hafnerstraße abge brochen wurde, kam es zu einer Betrlebsumslediung. Bis 1959 wurde der Betrieb In der Stadierstraße weitergeführt, 1960 ließ Rupert Alchmelr einen Neubau Im industriegeiände aufführen (Pummererstraße 16). In diesen Zelten der Hochkonjunktur war es besonders schwierig, Lehrlinge zu bekommen. Das In teresse galt nur mechanlsohen Berufen oder der Ausbildung In der Industrie. Auch aus diesen Jahren sind verschiedene Künstler zu nennen, mit denen die „Linzer Keramik" In Verbindung stand. Von 1946 bis 1970 war es Professor Franz Poetsch-Artholz (1912 — 1971), der nach den Soidatenjahren Im zweiten Weltkrieg mit seiner Familie In Linz Fuß faßte und hier zuerst als Freskant und Sgraffitomelster öffentliche Aufträge er füllte, die heute noch Zeugnis von der guten Seite der Idee „Kunst am Bau" ablegen. Poetsch kam von der dekorativen Darstellung zu einer streng konstruktivistischen Vereinfa chung der Blidlnhaite, zu einem abstrahie renden Expressionismus und schließlich zu hohen Zeugnissen der Maikultur, etwa bei Landschaften von der Donau, bei Föhn- und Nebelstimmungen. Ganz anders geartet Professor Rudolf Kolbltsch (geboren 1922). Dieser blieb mit Elsen ätzungen, mit großen Wandgestaltungen In Metall der strengen Form verpflichtet. Der „Christopherus" als Hauszeichen am Hause Stifterstraße Nr. 21 In Linz zeigt, wie dies auch In die keramische Ausführung (von der „Lin zer Keramik") zu übernehmen war. Karl Czap übte sein Gewerbe In den Räumen In der Pummererstraße bis 1982 aus, seine Tochter, Frau Monika Runge, geborene Czap, war Ihm dabei eine wesentliche Hilfe. Am 10. 12. 1983 Ist Karl Czap In Linz gestorben. Im Oktober 1987 fand Im Stadtmuseum LlnzNordlco eine Ausstellung über die „Linzer Ke ramik 1933 — 1982" statt. In der aus dem Be sitz der Witwe, Frau Grete Czap, der Tochter und Insbesondere von Herrn Rupert Alch melr viele Arbelten des Betriebes, zum Groß teil eigene Entwürfe von Karl Czap, gezeigt werden konnten. Vielen Linzern und auch Besuchern der Do naustadt sind Arbelten dieser keramischen Werkstätte bekannt. Dies beginnt mit kerami schen Vasen In dem Altllnzer Cafe Traximayr, die aus der „Linzer Keramik" stammen. In der Landesfeuerwehrschule hat 1956 die „Linzer Keramik" eine Dekoration aus farbigen Flie sen geschaffen, für die Schiffswerft Linz wur den die neugebauten Häuser Industriezelle Nr. 18 Im Jahre 1966 mit Darstellungen verse-

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