Linz, Kulturstadt in Bewegung Kulturelle „Nachwuchsarbeit" hat Vorrang — Linz plant ein eigenes Kulturzentrum für Kinder und den Ausbau des Posthofs. In Linz wird viel gearbeitet und produ ziert. Handel, Gewerbe und Industrie bestimmen das Leben dieser Stadt, begründen ihren ausgezeichneten Ruf als Stadt der Arbeit und des wirtschaft lichen Leistungsvermögens. Dieses posi tive Image der Stadt Linz wird jedoch ebenso mit dem Begriff „Klangstadt" assoziiert. Linz ist ein Gemeinwesen, in dem Kultur nicht bloß als Beiwerk, son dern als gesellschaftliche Kraft in viel fältiger Gestalt fungiert. So sorgt all jährlich das Festival ARS ELECTRONICA mit Aktionen, Workshops, Sym posien, Open-airs und vor allem den weltbekannten „Klangwolken" für inter nationales Aufsehen. Die ARS ELECTRONICA ist — nicht zuletzt durch den Widerhall, den die ihr eigene konti nuierliche Auseinandersetzung mit den Bereichen Kunst, Technologie, Kommu nikation und Experiment bei Kultur schaffenden und Publikum gleicherma ßen findet — Synonym für die in Linz angestrebte „Mitmachkultur". Es ist eine wesentliche Zielsetzung der Stadt Linz, eine Kulturarbeit mit „Breitenwirkung" zu betreiben, die vor allem die Jugend anspricht, das Kulturverständnis gleich sam „von Kindesbeinen an" weckt und die Jugendlichen zu eigenem kreativen Schaffen animiert. Nachwuchsarbeit in den Stadtteilen Eine tragende Rolle kommt daher den breitgestreuten Aktivitäten im Rahmen kultureller „Nachwuchsarbeit" in den Stadtteilen und in den Jugendkulturzen tren zu. Als spezifisches Beispiel sei etwa auf die Aktion „Stadtteilbelebung" des Kultur amts hingewiesen, die — nicht zuletzt dank eines umfangreichen „Pakets" von Serviceleistungen, wie der Beratung und Hilfestellung in organisatorischen Angelegenheiten oder der Aktion „LeihV A\\\ Ii I r Die diesjährige „Klangwolke", im Rahmen der ARS ELECTRONICA, zog am 11. September im Donaupark 150.000 Besucher in ihren Bann und rückte die Stadt Linz in den Mittelpunkt der internationalen Öffentlichkeit. Die ARS ELECTRO NICA und die Internationalen Brucknerfeste sind Ausdruck der Bestrebungen der Stadt Linz, Avantgarde und Klassik, Expe riment und Hochkultur, allen Bevölkerungsschichten verständlich und zugänglich zu machen. Die großartigen, dabei ange wandten Visualisierungskonzepte mit Licht und Laser dienen als unterstützendes Element. Insbesondere auch die Jugend zeigt sich von diesen Großereignissen immer wieder in höchstem Maß fasziniert. Foto: Nöbauer bühne" — wesentJich zur Gründung der derzeit bereits über 50 Linzer Kulturver eine beigetragen hat. Sie bieten jedermann Gelegenheit, KulDie Stadtverwaltung läßt sich den Ausbau des beliebten Linzer Jugendkulturzen trums Posthof rund 36 Millionen Schilling kosten. Unsere Modellaufnahme zeigt (im Bild links) den geplanten Zubau, der die Errichtung modemer repräsentativer Veranstaltungsräumlichkeiten mit einem Fassungsvermögen von rund 500 Perso nen vorsieht. Foto; Durchan turarbeit zu leisten. Vor allem junge Menschen machen von diesem Angebot regen Gebrauch. Seit zwei Jahren geht die Kultur auch auf die Straße. Beim Pflasterspek takel, einer Kulturveranstaltung inter nationalen Formats ganz besonderer Art, regieren regelmäßig Gaukler, Feu erschlucker, Barden, Pantomimen und Pflastermaler das kulturelle Leben der Stadt. Posthof — Treffpunkt der Stahlstadtszene Auch im Linzer Posthof — einem öster reichweit bisher einzigartigen multifunktionellen Kulturzentrum — hat die Jugend das Wort. Der Posthof, heute Rockhaus, Theaterhaus, Tanzhaus und Stätte für künstlerische Eigenproduk tionen, ist dank der hier offerierten großzügigen Probemöglichkeiten für Nachwuchsgruppen heute „Motor" der „jungen" heimischen Musik- und Thea terlandschaft — der äußerst aktiven Stahlstadtszene. Mit mehr als 40.000 Besuchern pro Jahr findet die über schäumende Kreativität der Linzer Jugend auch ihr entsprechendes — und sehr begeisterungsfähiges — Publikum. In Kürze soll dieses einzigartige Jugend kulturzentrum ausgebaut und um einen weiteren Saal ergänzt werden, sein Fas sungsvermögen wird sich auf rund 1000 Personen erhöhen und damit fast ver doppeln. Kinder-Kultur-Zentrum In Linz zählen auch die Kinder be reits zu eifrigen Kulturproduzenten. In diesem Bereich schließt sich der breite Bogen des Linzer Kulturangebots , und findet seinen Ursprung. Die Stadt Linz hat sich nun entschlossen, ein eigenes Kulturhaus für Kinder, ein sogenanntes Kinder-Kultur-Zentrum, zu schaffen, das ein „Theater des Kindes", Puppenspiele, eine „Kin derbücherei" und eine „Kindergalerie" harmonisch in sich vereint. Auch eine geeignete Lokalität für dieses — bundes weit in seiner Gesamtkonzeption noch einzigartige — Kinder-Kultur-Zentrum ist bereits gefunden: ein ehemaliges Kino, das einer zeitgerechten Nutzung zugeführt wird. Die Adaptierung ent sprechender Räumlichkeiten soll bereits im kommenden Jahr beginnen. Resümierend läßt sich somit feststellen, daß Linz ohne Übertreibung als eine Stadt mit größtmöglicher kultureller Vielfalt bezeichnet werden kann, als ein Gemeinwesen, in dem es gelingt, das Leitmotiv „Kultur für alle" in breitge streuten Bevölkerungsschichten jeden Alters eindrucksvoll umzusetzen.
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