Therese Eisenmann Conrad Lienhardt Therese Eisenmann geboren 1953 in Gösau, Saizkammergut, Mag. art., lebt ais freischaffende Künstlerin in Grafenschlag 1, 4273 Unterweißenbach. Die Stille Welch großen Anteil die Stille in meinem Le ben hat, die Versenkung, die Konzentration. Wie unumgänglich es für mich ist, eine klare, und dennoch tief empfundene Sprache zu sprechen. Wie unsagbar wichtig die Zeit in meiner Ar beit ist, in meinem Leben. Dieses Zeit-Ha ben, sich die Zeit nehmen. Und wie ich mich allein dadurch von vielen zeitgenössischen Malern unterscheide. Ganz bewußt und in voller Einsicht, well ich nur durch diese Langsamkeit, diesem Einklang mit der Zeit, die Intensität erreiche, ohne die ich weder zu den äußeren, noch zu den inne ren Bildern vorzudringen vermag. Wie sehr sich die Welt auf einem Bild öffnen kann, der Raum. Und wie dringlich es ist, dem Leisen nachzugehen. T. E. Therese Eisenmann bedient sich einer Ikono graphie, die nahezu ausschließlich figural be stimmt ist. Schon darin liegt wohl auch eine der Ursachen dafür, daß sie im Umfeld der so genannten „Jungen Kunst in Österreich" bis lang kaum Erwähnung fand, denn sie ist weit entfernt von jenem Bild zeitgenössischer österreichischer Avantgarde, wie es u. a. in den beiden Ausgaben „Junge Kunst in Öster reich" der Zeitschrift Kunst und Kirche (4/84 und 1/88) und In der Nummer „Insel Austria" des Kunstforums (89 [1987]) als Panorama einer Kunstlandschaft entworfen wurde. Fast scheint es, als ob Figurales mittlerweile jenen Widerstand und jene Abschätzigkeit erregt, die vor noch gar nicht so langer Zelt Abstrak tes und Konkretes hervorriefen. Doch auch flgurale Kunst zeigt sich letztendlich in Sprachzeichen, die zunächst nicht unserem Sprachschatz angehören und uns so unge wohnt und fremdartig erscheinen, auch wenn der Betrachter glaubt, die Dinge, die er sieht, benennen zu können. Auch sie entziehen sich, wie gerade das Werk Therese Eisen manns zeigt, jeglichem beiläufigen Sehen. Mit einer Dringlichkeit ziehen ihre Bilder den Betrachter in Ihren Bann, als müßte ihn das, was sie zunächst verbergen, existentiell be treffen. Es entsteht darin ein Spannungsver hältnis, das den ersten Zugang zur Welt dieser Bilder schafft und das Bewußtsein, daß sich darin Wesentliches ausspricht. Es sind gegenständliche Bilder, die wieder eine lesbare Symbolik in einer ganz neuen unvor eingenommenen Anverwandlung und Sinn stiftung aufnehmen. Den größeren Teil ihres Werkes umfaßt die Druckgraphik: Mehrere Zyklen, wie „Hexen skizzen", „Totengespräche" und „Wasser" und hervorragende Einzelblätter, die teilweise in Zusammenhang mit den vorausgehenden Zuständen ebenfalls zyklischen Charakter besitzen, wie die Blätter „Vorausbild", „Vor schau II", „Kleines Wasser", „Randgesche hen" und die jüngst entstandene Arbeit „Tür kei und Heute". I, .m • Hexenskizzen VI, Radierung, 1977, 492 X 455 mm, letztes Blatt, unvollendet
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