Zentralfigur: Alfred Kubin Zentraifigur — weit über den oberösterreichischen Raum hinaus — wird Aifred Kubin (1877—1959) und zwar für den ganzen, behandeiten Zeitraum, für die Zeit vor dem Er sten Weitkrieg bis nach dem Ende der Besat zungszeit. Daß er als Nachfahre von Bosch, Breughei, Goya und Ensor bezeichnet wurde, deutet dies ja schon an, ohne daß dabei das Abgründige, Dämonische im Werk Kubins ok kupiert werden müßte. Schon die Autoren, deren Werke Kubin illustriert, sind bezeich nend und reichen von Edgar Allan Poe zu E.T.A. Hoffmann, von Balzac zu Strindberg, von Turgenjew, Gogol und Dostojewvskij zu Franz Werfei. Dabei versetzt sich Kubin nicht nur in das Werk und die Absicht eines Dich ters; in aii diesen iiiustrationen ist ebensoviel Zeit-Bezug wie in^ seinen sonstigen Blättern. Belm ideenreichen, schöpferischen und flei ßigen Künstler Kubin Ist auch unter der einen genden Sicht „Kunst und Zeitgeschehen" die Thematik fast unerschöpflich. Sie reicht vom „Straßenhändler" (1920), also aus dem Be reich seiner unmittelbaren Umweit, hin zum erschütternden „Landstreicher"; sein Marterl (nach einer Vergewaltigung) ist ebenso kritisch-wertend wie die Zeichnung „Bettelei ist in dieser Gemeinde verboten". Schon aus der Zeit vor dem Ersten Weitkrieg stammt das Anti-Kriegsbiid „Der Krieg"; später folgt dann der „Totentanz" (im Ersten Weitkrieg) und „Ein neuer Totentanz" (1938/1947). Schon aus dem Jahre 1934 stammt die packende Zeichnung „Flucht" und seine Skizze „Gesperrte Straße" aus der Böhmerwaldmappe Illustriert eine vielfach vergessene Seite der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, bezeichnend ist auch Ku bins Skizze für seinen Freund den Lyriker Fe lix Grafe, der wegen eines regimefeindiichen Gedichts 1941 verhaftet und 1942 hingerich tet wurde. Eine Fülle weiterer Blätter könnte aufgezählt werden; sie alle illustrieren die an sich nicht unbekannte Tatsache, daß Kubin weit mehr als viele Künstler seiner Zeit ein „homo politicus" war — und dies immer wie der dokumentierte und illustrierte. Eine Frau, Eifriede Trautner, ist es, die „das Gedankengut eines Alfred Kubin am unmit telbarsten und persönlichsten in unsere Tage transportiert" (Walter Beyer). Zur Zeltnähe kommt auch hier die Zeitkritik. Neue Themen, neue Stile in den Jahren, da die gegenstandslose Kunst dominierte, war es nicht immer leicht, das En gagement der Künstler angesichts neuer Pro bleme zu erkennen: die neuen Bedrohungen und ein noch stärkeres Ausgeiiefertsein der einzelnen; die unwohnlich gewordenen Städ te, die bedrohten Wälder (in letzter Zeit vor allem Georg Stifter), neue Krankheiten . . . Es ist gleichermaßen schwierig zu sagen, welche der neuen Stilrichtungen es dem Künstler leichter machen, seine Aussagen zu treffen. Werden pathetischer oder kritischer Realismus, Neo-Reaiismus, ein Neo-Expres sionismus und die neoexpressionistische Plastik, die Neuen Wilden oder die neue Poiit-Kunst — auch in Oberösterreich — neue, bleibende Akzente setzen? Literaturauswahl Peter Baum: Die frühe Graphik von Aloys Wach; in: Aloys Wach, Braunau, 1979. Peter Baum: Klemens Breech; in: Ausstellungska talog Brosch/Reichel/Wach, Linz 1982. Peter Baum: Franz Zülow (1883—1963), Wien. Peter Baum: Notgeld. Künstlerische Aspekte des Notgeldes aus Oberösterreich; in: parnass, Linz, 1/1984, 53—56. Karl Emmerich Baumgärtel: Neue Fresken in Ober donau; in: Oberdonau, Linz, 4/1941. Walter Beyer: Eifriede Trautner — Landeskuiturpreis für bildende Kunst 1987; in: OÖ. Kuiturbericht, Linz, 42. Jg., Folge 2, 21. 1. 1988. Otto Breicha, in: Ausstellungskatalog „Gilda Aita — Jagd auf die Jagd", 1986. Fritz Feichtinger: Der Maier Karl Hay. Linz, 1982. Dr. P. Laurenz Kiiger OSB: Aloys Wach. Vom Leben und Streben eines Künstlers, in: Jahrbuch der innviertier Künstlergiide 1930. Oskar Kokoschka: Stadtporträts. Wien, 1986. Alfred Marks: Der Illustrator Aifred Kubin, Mün chen, 1977. Hans Plank: Herbert Fiaderer, Linz, 1979. Karl Pömer: Kunst in Oberösterreich, Band 1, 2, 3. Linz, 1983—85. Gerlinde Proier: Aloys Wach (1892—1940), in: OÖ. Kulturbericht, Linz, 34. Jg., Folge 1, 1980, 4. Paul Baabe: Alfred Kubin. Leben, Werk, Wirkung. 1957. Wilfried Seipel: Aifred Kubin, Wien 1988. Christian Sotriffer: Zechyr, in: Österreichische Gra phiker der Gegenwart, Band V., Wien, 1971. Erich Widder: Viima Eckl — Wesen und Werk, Linz, 1965. Erich Widder: Vilma Eckl, Malerin mit tempera mentvollem Ausdruckswillen; in: Oberösterreicher, Band 3, Linz 1984, 199—216. Otto Wutzel: Karl Hauk — 65 Jahre, in: OÖ. Kultur bericht 11/3.5.1963. Otto Wutzel: Erinnerungen an Stephan Seidler, in: Oberösterreich, Linz, Otto Wutzel: Hans Plank, Holzschnitte, Linz 1978. Die Gastronomie von Altenfelden und Kirchberg o. d. Donau und Obermühl a. d. Donau ladet ein. Wildpark Altenfelden — Oberösterreich, Tel. 0 72 82/55 90 Rettet unsere letzten Fischotter und ihre Lebensräume GröBte Hirschsammiung Europas Fasanerie Große Trophäenschau Unterwasserstation 5 Pfaue schlagen Räder Ausstellung: „Bauen im ländlichen Raum" 2 Kinderspielplätze Ein Besuch im Ganzjährig geöffnet von 8—17 Uhr Eintritt: Erwachsene Kinder (6—15 Jahre) und Studenten Kinder bis 6 Jahre frei! Famiiienkarte (Eltern mit 2 oder mehr Kindern) Gruppe (ab 10 Pers.) pro Person Wildpark Altenfelden lohnt sich! S 40.— 8 20.— S 110.— 8 30.—
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