Links unten: Herbert Fladerer, Krieg, Hoizschnittzyklus mit 10 Blättern, vorletztes Blatt, 1953, aus dem 1979 im OLVBuchveriag erschienenen Buch „Herbert Fiaderer Hoizschnitte" lit-TCi'l' ->nr=- trn—t tn: rr- jzr "> '-^t'7 II Rechts: Hans Plank ist einer der wenigen Gegenwartskünstier, der sich mit der industriellen Arbeitswelt beschäftigt, vor allem mit dem harten Arbeitsmiiieu des Fabrikarbeiters. Erste Eindrücke sammelte er in Ranshofen. Heuer — 1988 — war ihm eriaubt, im Werksgelände der VOEST zu zeichnen. Davon eine Auswahi mit zwei Zeichnungen: LD 2 Stranggußaniage, Stahiwerk LD 3 I ifrx~Y "-u:: &^sä!»Sss: men bildet Alfred Kubin mit seiner Karl Ren ner gewidmeten Zeichnung. Oder überläßt man diesen Bereich ganz den Karikaturisten, wie etwa Peichl-Ironismus, der seine ersten künstlerischen Gehversuche in einer Linzer Matura-Zeitung gemacht hat? Eine sich wandelnde Landschaft Mag auch die Landschaftsmalerei beim The ma „Kunst und Zeitgeist" normalerweise nicht berücksichtigt werden, erscheint es doch wesentlich, wie Künstler eine sich än dernde Landschaft zur Kenntnis nehmen. Dies gilt vor allem für den Linzer Raum, für den Wandel von der Biedermeier-Stadt zur Stadt der Großindustrie. In der nationalsozia listischen Zeit hat vor allem der Bau der Nibe lungenbrücke Künstler fasziniert, mehr noch: das Nebeneinander der alten Eisenbrücke und das Wachsen ihrer Ersatzbrücke. Dieses Nebeneinander und Durcheinander haben gleichermaßen der Neo-Impressionist Anton Lutz, Leo Adler (1897—1987) oder auch Ri chard Diller (1890—1969) dargestellt. Gerade Leo Adler war es, der, als Kriegsberichterstat ter im Zweiten Weltkrieg der Organisation Todt zugeteilt, sich den Brückenbauten, spä ter vor allem den Kraft- und Industrieanlagen Oberösterreichs widmete. Er ist damit der er ste, der in größerem Ausmaß ein Registratur (noch nicht Kritiker!) der sich wandelnden Landschaft wurde. Verständlich, daß vor allem nach dem Zwei ten Weltkrieg der jetzt deutliche Wandel der Landeshauptstadt Linz registriert wird. Im mer mehr der um Peter Kubowsky gescher ten Graphiker machen den Schwenk von der Nibelungenbrücke, von Schloß und Altstadt hin zum Industrieteil am Ostrand der Stadt. Prominentester Registratur dieses „neuen Linz", auf das man vorerst noch stolz ist, be vor man gründlich Luftwerte und Staubmen gen zu messen begann, wird Oskar Kokosch ka, dessen Linz-Bild sich würdig in seine berühmten Städtebilder einreiht (Blick vom Pfenningberg, 1953). Rainer und Lehmden gehen dann in ihren Linz-Darstellungen an dere, eben ihre Wege. Bei jüngeren Künstlern, etwa bei Othmar Zechyr, ist der Aufeinanderprall von Technik und Zivilisation mit dem Gewachsenen, der Natur, schon deutlich sichtbar, nachdem er sich an fänglich fast vorrangig einer technischen Um welt gewidmet hatte.
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