die Schönheit der Tracht von Bessarabienund Siebenbürger-Deutschen mit Kreide auf ihre Bilder. Aber auch sie zeichnet schon eini ge Blätter, die, unterstrichen durch matte Tö nungen, die bei ihr ungewohnt sind, das Flüchtlingsschicksal aufzeigen. Nicht weni ger eindrucksvoll sind einige Holzschnitte von Margarete Pausinger (1880—1956). Nach Kriegsende Ist es dann Hans Plank, der sich durchaus als Expressionist fühlt und In wuchtigen Holzschnitten menschliches Ar beitsschicksal künstlerisch wertet. Anders als Vllma Eckl, die letzte Künderln einer bäuerli chen Welt, bevor Traktoren und Saat- und Erntemaschinen Einzug halten, spürt man bei Plank die Schwere der bäuerlichen Ar beit, die der Holzfäller, aber auch immer stär ker der Fabriksarbeiter, der Schichtarbeiter der Großbetriebe, der Alten, der Wartenden, der Tiefgebeugten, der Trauernden. Innerhalb der zahlreichen Versuche, das Grauen des Konzentrationslagers Mauthau sen elnzufangen, nehmen die als Einheit zu wertenden großformatigen Bilder von Herbert Friedl einen besonderen Platz ein. Die Schau, die er 1987 unter das Motto „Auch Dinge haben ihre Tränen" stellte, läßt erken nen, daß Friedl viel über Mauthausen gele sen hat, vor allem Hinwelse von Menschen, die dort Jahre ihres Lebens verbracht haben. So greift er auch einzelne Sätze oder knappe Hinwelse heraus, die er zu einem Einzelbild, zu einem Tryptichon gestaltet. Das Merkwür dige dabei: es geht um Menschen, aber man sieht kein einziges Gesicht, kein verzerrtes, erstarrtes, kein kaum noch menschenwürdi ges Antlitz. Und doch ist die Wirkung die eines modernen Kreuzweges. Schon vorher hatte Hans Plank 15 Holz schnitte dem Werk „Mensch unter Men schen. Mauthausen ein Kreuzweg" von Wolf gang Dedl beigegeben. Merkwürdigerweise sind die zehnjährige Be satzungszeit und die Besatzungsmächte kaum ein Thema. Eine der seltenen Ausnah-
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