Gründung der „Internationalen Symposien für Keramik" in Gmunden führte. Das Unter nehmen gelang vor allem durch die tätige Un terstützung der Gmundner Betriebe: der kunstkeramischen Werkstätte Schleiß, der Gmundner Keramikfabrik Hohenberg und der ÖSPAG (Österreichische Sanitärkeramik AG). Die jeweils spezifischen Voraussetzun gen dieser Betriebe boten einmalige Erfah rungswerte für die aus vier Kontinenten stam menden Symposionsteilnehmer, stellten aber naturgemäß auch hohe Anforderungen an die meist nur an individuelle Arbeitsmöglich keiten gewöhnten Künstler, wie dies Heinrich König in seinem Aufsatz „Das keramische Symposium in Gmunden" in Manus 4, Juli 1965, andeutete. Auch die Zeitschrift „Kunst und Handwerk" befaßte sich — und zwar im Oktober 1969 — mit dem Keramiksymposion in Gmunden und stellte fest, daß es „dem ta lentierten Initiator und Organisator Kurt Ohnsorg" gelungen sei, die sechs durchgeführ ten Symposien mit ihren „außerordentlich diffiziien Problemen und differenzierten Auf gaben" meisterhaft zu lösen und zu verwirkli chen. Wörtlich heißt es: „Daß ein solches Symposium mit einer weltweiten Resonanz auf dem schmalen Gleis der Keramik und Töpferkunst im österreichischen Gmunden entstehen und in den Veranstaitungsjahren 1963, 1964, 1965, 1966, 1967 und jetzt 1969 erfolgreich durchgeführt werden konnte, be weist einmal mehr, daß nur Tatkraft und Vitali tät, gepaart mit Sensibilität und Zielstrebig keit, einen beständigen Erfolg garantieren." Und wenn der Autor Ludwig Schultheis auf Ohnsorg selbst zu sprechen kommt, der nach seiner Auffassung „. . . nicht nur in der Kera mikwelt Europas, sondern auch in anderen Erdteilen — wie Afrika, Asien und Nordameri ka [auch Südamerika, Anm. d. Verf.] — ein Begriff. . ." sei, so weiß er auch, daß Kurt Ohnsorg nicht nur als Künstler, sondern auch als Experte für Keramiksymposien seit 1963 eine vielumworbene Persönlichkeit war. Denn Ohnsorgs Leitmotiv „weg vom Perfektionis mus" war nicht nur für die neue österreichi sche Keramik zur Grundidee geworden, son dern wurde auch in vielen anderen Ländern ernst genommen, so daß die Gmundner Symposiumsergebnisse tatsächlich interna tionale Früchte trugen. Hoffmanns Wunsch und Hoffnung: Kunstwerk und handwerkliche Vollkommenheit, diese beiden an sich zu sammengehörenden Aspekte, die sich — durch manche Irrtümer wie durch eine Kluft getrennt — in zwei divergierende Richtungen hin entwickelt hatten, in einem gemeinsamen Ziel, nämlich der klaren, sublimierten Er scheinungsform, wieder zu vereinen, erfuhr in diesen Symposien eine neue zeitgemäße Verwirklichung. Natürlich äußerte sich Ohnsorg auch persön lich zu dem breitgefächerten Problem der modernen Keramik, vor allem zu den Mög lichkeiten, die notwendigen Kenntnisse ent sprechend zu vermittein. Als ihm 1969/70 die Führung der neu-eingerichteten Keramik klasse an der Linzer Akademie für Gestal tung übertragen wurde, stellte er in einem Aufsatz unter dem Titel „Keramik heute — und wie sie gelehrt werden kann" seine Vor stellungen zu diesem Thema in der Publika tion der Akademie „Industrie und Kunst Linz" (1969/70) vor. Besonders eindrucksvoll er scheint die gedankliche Darstellung in dem Katalog des Bundes-Tagungsheimes in Raach/NÖ. vom Dezember 1966; Ohnsorg I
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