Oberösterreich, 38. Jahrgang, Heft 2/3 1988

betonte, drahtartige Gebilde, die In Ihrer tän zerischen Leichtigkeit und Musikalität nicht die geringste Gemeinsamkeit mit den späte ren, berühmt gewordenen Massivstelen be sitzen. Die Ursache für diesen Übergang vom Holz zum Metall läßt sich bis heute nur schwer erklären. Vermutlich hat Hoflehner ganz Intuitiv die Gefahr einer zu großen Nähe zur omnipotenten Erscheinung eines Fritz Wotruba empfunden und sich schon mate rialmäßig durch das Metall von den Steinar belten desselben abzugrenzen versucht. 1955 beginnen die ersten, vollgültigen Massiveisenarbelten. 1960 wird Hoflehner als österreichischer Beitrag zur Sensation der XXX. Biennale von Venedig. Ab diesem Zeltpunkt Ist der Internationale Durchbruch gelungen. Nun reißen sich alle großen euro päischen und amerikanischen Museen und Sammlungen darum, Arbelten dieses Künst lers erwerben zu können. 1963 veranstaltet Werner Hofmann eine faszinierende, große Personalausstellung von Plastiken und Zeichnungen Im Wiener Museum des 20. Jahrhunderts. Eben hier am absoluten Höhe punkt von Hoflehners Karrlere treffen wir ein ander wieder und feiern zwischen Kisten und Verpackungsmaterial meine eben erfolgte Promotion zum Doktor. Und siehe da — trotz aller Erfolge — Ist Hoflehner das geblieben, was er Immer war: ein ungemein selbstkriti scher, liebenswerter und bescheidener Künstler, mehr noch: ein Mensch. Bereits ein Jahr zuvor hatte er die Berufung bekommen, an der Stuttgarter Akademie eine Bildhauer klasse zu übernehmen. Gerade zu dieser Kunsthochschule haben österreichische Künstler stets eine besondere Beziehung ge habt. Vor Hoflehner war Anton Kolig in den vierziger Jahren Professor, nach Hoflehner folgte der Bildhauer Alfred Hrdlicka, vor allem Ist hier auf Karl Rössing hinzuweisen. Ob wohl nun die Hauptzelt des Jahres In Stutt gart ansässig, wo sich auch seine Tochter später vermählt, bleibt Hoflehner österrelchl- / V • 1" '(I ' ff 1 k '-n i:J IT r: ^ d Links: Ohne Titel, 1969, Radierung mit Aquatinta auf Zink, 54 x 40 cm, Neue Galerie der Stadt Linz, inv. Nr. 2151 G. — Foto: Franz Michaiek Rechts: Eisenpiastik, ca. 1962, Höhe; 4 Meter

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