Oberösterreich, 37. Jahrgang, Heft 4, 1987

Literaturbeilage Und oft bin ich froh Und oft bin ich froh daß ich geworden bin. Ich freue mich über meinen Bruder Abel und segne meinen Sohn Jakob und ich bin stolz auf meinen König Balthasar Im Fernsehen zeigt mir jemand meine Berggorillas eine ganz Sippe und einen Silberrückenmann auf meinem Birnbaum sitzt ein Orpheusspötter und zwischen meinen Gehsteigplatten wächst mein Löwenzahn nicht umzubringen so wie früher und ich liege auf den Megatonnen der Erde schwerelos zum ewigen Leben . . . Erstveröffentlichung s Kuhli-Muhli Brav is unser Kuhli, s Mili-Kuhli-Muhli. Steht oiwei bein Barn hibei, frißt sehen fleißi Groamatheu, macht für unser Haus lauter Mili draus. Roßknechtliad Aus der Bahn, aus der Bahnl lazt kimmt der Kaiser an, frisch ausn Bauemgschloß mit seine Roß! Hott, Schimmi! Hott, mei Braun! Springts über Grabn und Zaun! Daßs weitum jeder siahgt, wia der Wagn fliagt! Losts, wia s Huafeisn klingt, s Sitzbredl houhaf springt, s Wagnrädl d Leischn schupft, d Loatern grad hupft! D Deichsl und d Langawid schaukint und springant mit. Dachspölz und Spiaglglanz hupfnt in Tanz. D Habkedn und s Loatsoil schnöllt, s Waagscheidl schwingt und pröllt, d Sträng gauklnt af und a' ganz nah meinn Gschmah. Sitz afn Fuhrmannsbred, tausch mit koann Kaiser net! Fahr i landaus, landein: D Welt, de ghert mein! Erstveröffentlichung Macht a Kuhli-Mili, de es guat und billi. s Kuhli braun mit weiße Stroaf hat ganz hint an langa Schwoaf, vorn hats Herner dran: Schauts mei Kuhli an! s Muhli, des is gscheckat, s Mauli, des is gschleckat. Wann in Fruahjahr s Stärl fliagt, s Kuhli-Muh a Kaiberl kriagt, bring eahm des und das und a Schüberl Gras. Und in Heribst treib i s Kuhli mit seinn Kaibi außi af de Bleamiwies, lebts aswia in Paradies, s Kuhli, alle Tag, weil i's a so mag. Erstveröffentlichung Edlmann — Bedlmann Der Edlmann, der Bedlmann, de klingan schier gar gleich. An Nam, den hert man s net recht an, wer arm ist und wer reich. Bist jung und gsund und lusti springst und drähst di wia r a Hahn, dann glaub mars, liaber Mensch: Du bist a reicher Edlmann. Du hast aber oi Glast und Glanz und Glori grad af Pump: Af oamoi ist er aus, der Tanz, und du an armer Lump! Der Most wird sauer, trüab der Tag. Schaff dar an Mantl an, an Stecka und an Buglsack: lazt bist a Bedlmann. Erstveröffentlichung 75

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