^ *j - -j» 4" ': * '<f. ri Kreis der FamHie, der Gebräuche und Sitten der Vorfahren tradiert hat, bis zu einem ge wissen Prozentsatz heute noch pflegt und in manchen Fällen sehr bewußt die Jugend auch mit einbezieht, wie aus folgendem er sichtlich ist: Vor einer Hochzeit laden die El tern zum „Abschiedstag" ein. Die Jugend kommt mit einem Teller voll Mehl und Eiern, mit Lebensmitteln, die dem Brautpaar und deren Eltern gebracht werden. Mit dieser Geste soll auch der Ausstieg des Bräutigams aus dem Kreis der unverheirateten Burschen bekundet werden. Zwei Tage später erfolgt dann die kirchliche Trauung. Die Teilnehmer an der Zeremonie treffen einander vor dem Gotteshaus, selbstverständlich in ihrer alten Tracht. Der Hochzeitszug weist eine bestimmte Rei henfolge auf: voran die Musikkapelle, dann die Brautjungfern und die Burschen paarwei se, sodann das Brautpaar, nach diesem die Eltern, hinter ihnen die Trauzeugen und zum Schluß Verwandte und Bekannte. Beim Ver lassen der Kirche ist es üblich Reis zu streu en, eine Art Glückssymbol. Hochzeitsmahl, Brautstehlen, Brauttanz sind Abschnitte des Hochzeitsbrauchtums, die auch mit unseren alpenländischen Gebräuchen identisch sind. Gelebtes, unorganisiertes Brauchtum wird immer weniger, wenn man von einigen Brauchterminen im Familienkreis absieht. Mangels gelebtem Brauchtum kommt es zum sogenannten Darstellungsbrauchtum, das sich am Brauchtum der Heimat- und Trach tenvereine orientiert. Die Integration der Sie benbürger Sachsen ist als gegeben zu be zeichnen und auch gut so. Es gibt keine Ghetto-Bildung, man fühlt sich als Österrei cher mit siebenbürgisch-sächsischer Ver gangenheit. Das eindeutige Ja zu Österreich bringt es mit sich, daß man mit den alpenlän dischen Trachtenvereinen kooperiert, im Rahmen von Brauchtumsveranstaltungen wohl als Block auftritt, jedoch in die ober österreichische Brauchtumslandschaft auf Vereinsbasis eingebunden ist. Dies bringt es zum Beispiel mit sich, daß Vereinsfahnen der Siebenbürger Sachsen auftauchen, die es in der alten Heimat in dieser Form nicht gege ben hat. Man holt sich im Bereich des mehr oder minder öffentlichen Darstellungs41
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