Oberösterreich, 37. Jahrgang, Heft 4, 1987

§ o 1 i' j" 0 isiÄiSiäi; V manchen Wirbel und Unordnung In Kauf. Ne ben dem Besuch dieser Hauskrippen erfreu en sich auch die in den letzten Jahren immer häufiger durchgeführten Krippenausstellun gen eines regen Zuspruches. Damit wird sicher nicht nur das Interesse für die Weihnachtskrippe gefördert, sondern desgleichen einem echten Bedürfnis ent sprochen, bietet doch die Krippe eine Mög lichkeit, sich in der vielfach verkommerziali sierten Weihnachtszeit wieder auf den eigentlichen Sinn dieses Festes zu besinnen. Zugleich wird der Wunsch, eine eigene Krip pe zu besitzen, verstärkt, wobei die selbst ge fertigte — eventuell mit gekauften Figuren — persönlich wertvoller sein kann. Die vielen Teilnehmer an Krippenschnitz- und Krippenbaukursen diverser Organisationen (z. B. im Rahmen des OÖ. Volksbildungswerkes oder über die Landesgruppe Oberösterreich des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs) beweisen nicht zuletzt die Lebendigkeit der Krippentradition, da sie nicht im Musealen er starrt, sondern immer wieder Neues hervor bringt. Eine Besonderheit im Krippenschaf fen stellt die „Oberösterreichische Landeskrippe dar, die am 29. November d. J. im Museum im Schloß Peuerbach der Öffent lichkeit vorgestellt wurde. Mit Ausnahme der Zentralfiguren und der Hl. Drei Könige sind die ca. 150 Figuren in die verschiedenen Trachten des Landes gekleidet, angefertigt von den Mitgliedern der Goldhauben-, Kopftuch- und Hutgruppen Oberösterreichs, wobei auch einige Brauchformen (z. B. Glöcklerlauf, Georgiritt) dargestellt sind. Der Aufbau und das 15 m lange Hintergrundpano rama zeigen oberösterreichische Landschaf ten, einige Bauernhofformen und Sehens würdigkeiten. Ob es sich um eine manchmal weit über hun dert Figuren umfassende Großkrippe, um eine schlichte Heimatkrippe oder um einen einfachen Holzblock handelt, in den nur das Geschehen der Heiligen Nacht eingemeißelt ist, eines ist ihnen allen gemeinsam: die zeit gemäße Verlebendigung vom „Worte, das Fleisch geworden ist und unter uns gewohnt hat" (Joh. 1,14). Sepp Rems, Ibm, Tonkrippe bemalt. Beherrschend der Verkündigungsengel mit flammendem Aufputz und cherublnartigen Flügeln, Beschützer der Helligen Familie, Verkünder der Frohbotschaft. — Foto; Dietmar Assmann 19

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