I m i .'^i^ -Ä»- ' i!^-'-»>!6Ä-s'-?^ ' -» V-aC* •»?> n'it.ae aSsTii die sowohl im Innviertel wie im Salzkammer gut eine Reihe prächtiger Weihnachtskrippen geschaffen hat. Die Werke vor allem von Jo hann Georg Schwanthaler In Altmünster und Gmunden wirkten nachhaltig auf das Krip penschaffen im Salzkammergut, und zwar so stark, daß die Im 19. Jahrhundert aufgekom mene Neugestaltung der Weihnachtskrippe In diesem Gebiet nur sehr spärlich Fuß fas sen konnte. Viele Figuren der Kirchenkrippe von Altmünster, die in der Literatur als „Mutter der Salzkammergutkrippen" bezeichnet wird, finden sich auch in neueren Krippen wieder. Solche besonders typische Figuren sind z. B. der „Vada, laß ml a mitgehn", das weibliche Gegenstück dazu, der „Urbal (= Urban) mit der Leinwand", der „blinde Peter", die „Apfel magd" usw. Die lebendige Tradition der Weih nachtskrippe in der Art, wie sie um 1600 ent standen ist, ist eben vor allem im Salzkammergut bis heute ungebrochen. Ein Zentrum besonderer Art ist Ebensee,^° das wohl die meisten Krippenschnitzer hervorge bracht hat und wo der Brauch des Krippen aufsteilens und des Krippenschauens am stärksten konzentriert ist. Am ehesten ist die oben erwähnte Erneue rung der Weihnachtskrippe in den Ebenseer „Landschaftskrippen" auf der sogenannten „Halt", dem die Krippe umgebenden Hinter grundgemälde, zu bemerken. Hier kommt es nämlich zu einer mitunter sehr reizvollen Ver schmelzung von heimatlicher und orientali scher Landschaft. In anderen Gebieten fand aber sehr wohl die „orientalische Krippe" Eingang. Entsprechend den Auffassungen der für die religiöse Kunst des 19. Jahrhunderts so be deutend gewordenen „Nazarener" finden wir nämlich vor allem in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts bis weit in die neuere Zeit auch in den Krippendarstellungen einen Wechsel: nicht mehr das Heimatliche, Spiele rische und oft auch Überschwengliche, son dern eine Hinwendung zu einer gewissen Strenge und vor allem eine Verlagerung des heiligen Geschehens in das Ursprungsland. Heute Ist man in der Bewertung dieser „orien talischen Krippen" erfreulicherweise bei wei tem nicht mehr so negativ, als sich z. B. noch O. Kastner 1964 ausdrückte: „öder Strom der zahllosen konventionellen, völlig kunstlosen (ach so braven) Krlppen."^^ Der Einfluß der Altarbauwerkstatt Josef Kepplinger in Ottensheim, die gerade für das Mühlviertel eine Vielzahl neugotischer Altäre geschaffen hat, macht sich auch in der Art vieler Kirchenkrippen dieses Raumes deut lich bemerkbar.^^ Nachwirkungen gingen auch von der vom Münchener Sebastian Osterrieder 1909—1914 verfertigten prächti gen Weihnachtskrippe für den Neuen Dom in Linz aus, die zu den größten und auch großar tigsten der Welt zählt. Manche unserer Weih nachtskrippen stammt aus Tirol, wo sich der orientalische Typus besonders stark durch setzte. Nicht zuletzt Ist in diesem Zusammen hang die auch heute noch weite Verbreitung geschnitzter Massenware aus dem Grödental zu erwähnen. Selbst bei Verwendung orientalisch gehalte ner Figuren, oft nur eine billige Importware aus Gips oder Papiermache, irgendwo mehr oder minder billig erstanden, bleibt aber die Tradition eines selbst gefertigten Krippenber ges bestehen, der dann zumeist heimatlich gestaltet ist. Der Phantasie sind hier prak tisch keine Grenzen gesetzt; im Werkunter richt unserer Schulen und in Krippenbastelkursen entstanden und entstehen viele dieser „Krippenberge". 17
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