Oberösterreich, 37. Jahrgang, Heft 3, 1987

Ver- und Entsorgung im oberösterreichischen Zentrairaum Schon seit Urzeiten war die Wasserversorgung für den Menschen eine zentrale Überlebensfrage. Nicht zufällig entstanden fast alle antiken Hochkulturen an großen Flüssen. Wasser also als Grund lage von Kultur, als Kulturkeim. Schon immer übte das kostbare Naß eine fast mystische Faszination auf viele Menschen aus, See leute, Dichter, Künstler und Gläubige fesselte der sinnbildhafte Charakter des Wassers. Über Jahrtausende hin erfuhr es dann einen massiven Bedeutungswandel von der ehrfurchtsvoll respek tierten Naturgewalt zum alltäglich gebrauchten und genutzten Konsumartikel der modernen Zeit. Diesen Anforderungen an das Produkt Wasser versucht die SBL möglichst gerecht zu werden. Wie wichtig für große Ballungszentren die krisensichere Versor gung mit einwandfreiem Wasser ist, liegt auf der Hand. Er schreckend deutlich macht uns das ein Blick in die Entwicklungs länder der dritten und vierten Welt. Rund 30.000 Menschen erkranken dort täglich durch den Genuß von verunreinigtem Was ser. Todesfälle durch Unterversorgung sind jedoch bei dieser Angabe noch nicht berücksichtigt. Daß derartige Katastrophen in Mitteleuropa absolut unüblich sind, ist der Sorgfalt der Wasserver sorgungsunternehmen zu verdanken. De facto stellen die jetzt vorhandenen Wasserversorgungseinrich tungen ein Maximum an Sicherheit wegen ihrer dezentralen Bau weise dar. Zur Zeit sind im Versorgungsgebiet der SBL sechs Was serwerke in Betrieb, um die Stadt Linz und elf Randgemeinden (Ansfelden, Asten, Gramastetten, Hörsching, Kirchberg-Thening, Leonding, Fasching, Plesching, Puchenau, St. Marien und Steyregg) versorgen zu können. 780 km Rohrnetz leiten den Verbrau chern täglich im Schnitt 63.000 Kubikmeter Wasser zu. 24.000 Wasser-Hausanschlüsse wollen betreut werden. Natürlich wuchs mit dem Ausbau des Wasserversorgungsnetzes auch das Kanalsystem mit, das 1986 um weitere fünf Kilometer verlängert wurde und somit eine Gesamtlänge alleine in Linz von über 450 km erreicht hat. Richtungweisend für die beispielhafte Entsor gung war die Errichtung des 1975 fertiggestellten Donaudükers, der die gesammelten Abwässer der Region Linz-Nord in den Um leitungskanal einspeist und somit der Regionalkläranlage Asten zuführt. Außer der Stadt Linz, deren kommunale und gewerbliche Abwäs ser 455.000 Einwohnergleichwerten entsprechen, sind noch wei tere 19 Nachbargemeinden mit rund 110.000 Einwohnergleichwer ten in die Stadtentwässerung mit eingebunden. Zusammen mit den Industrieabwässern (160.000 Einwohnergleichwerten) lasten sie die Kapazität der Regionalkläranlage Asten zu 90 Prozent aus. Dort wurden 1986 insgesamt 52 Millionen Kubikmeter Wasser me chanisch und 50 Millionen Kubikmeter biologisch zu 95 Prozent gereinigt. Der Wert der Käranlage läßt sich sehr anschaulich durch das Faktum darstellen, daß die Donau Linz mit derselben Wasser güte wieder verläßt, mit der sie ankommt, d. h., es kommen auf 20 km Länge keine ungeklärten Abwässer weder in die Donau, noch ins Grundwasser, was sich auf die Güte des geförderten Trinkwassers natürlich langfristig auswirkt. Im Gegensatz zum eher konstanten Wasserbedarf — dieser stieg seit 1975 um rund 10 Prozent — hat sich die Gasabnahme im selben Zeitraum mehr als verdoppelt. 148,4 Millionen Kubikmeter Erdgas wurden 1986 von rund 60.000 Gaskonsumenten verbraucht. Mit einem Aufwand von etwa 90 Millionen Schilling wurde das beste hende Gasrohrnetz im letzten Geschäftsjahr abermals um 57 km ausgebaut und umfaßt nun eine Länge von nicht ganz 780 km. Durch die großflächig angebotene Versorgung und die damit ver bundene Sicherheit und Umweltfreundlichkeit trägt die SBL mit dazu bei, daß auch weiterhin die Aussage gilt; „IN LINZ BE GINNT'S!" PETER imiii .1^ PFTi R I lUCIlU Meister suppen vom Suppen meister 84

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