Oberösterreich, 37. Jahrgang, Heft 3, 1987

Streiflichter au? der Arbeit der naturwissenschaftiichen Sammiungen im OÖ. Landesmuseum WIRBELTIERSAMMLUNG KANADA JAPAN INDIEN AUSTRALIEN ISRAEL NEUSEELAND SUDAFRIKA MAURETANIEN Links: Die Wirbeltiersammlung am Oberösterreichischen Landesmuseum als Drehscheibe im wissenschaftlichen Informationsfluß zwischen Oberösterreich und vielen Ländern. Die Linien führen zu Korrespondenzadressen der Wirbeltiersammiung in den letzten 5 Jahren (im Ausiand nur ein Strich pro Staat). Rechts: Maximaibestände überwinternder Wasservögei im Jänner in Österreich (ohne Möwen) aus den Jahren 1970—1983. Diese Zahlen wurden durch Erhebungen von Mitgliedern der Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde festgestellt. Die Organisation wird von G. Aubrecht, Wirbeltiersammlung am OÖ. Landesmuseum, und F. Böck, Zoologisches Institut der Universität Wien, durchgeführt (aus Aubrecht & Böck 1987 in „Wasservögel — Ökologie als Abenteuer", Kataloge des oö. Landesmuseums N. F. Nr. 8, Seipei ad.). — Sämtliche Fotos: Franz Gangi, Linz, oö. Landesmuseum Neben der Aufbereitung vorhandener Daten nimmt das Sammeln neuer Informationen breiten Raum ein. Die Sammlung Wirbeitiere versucht sich als Ohr im Land zu betätigen und umfassend alle mög lichen Informationen zu erhalten. Neben den dazu notwendigen Kontakten zu Fachkoilegen, Institu tionen und Privatpersonen schwillt die Fachlitera tur stark an. Das läßt sich auf dem Gebiet der ornithologischen Literatur in Oberösterreich aufgrund einer Bibliographie (MAYER 1982) gut ablesen. Wurden zwischen 1850 und 1920 alle 10 Jahre etwa 100 bis 250 Seiten über Vogelkunde in Ober österreich geschrieben, so sind es nach einem ver ständlichen Tief bis 1950 in den fünfziger Jahren bereits 400 und in den siebziger Jahren bereits über 1300 Seiten. Alle diese gesammelten Informationen bedürfen der Ordnung und entsprechenden Verwahrung, um auch für die Zukunft abrufbar zu bleiben. Die Konservierung und Präparation aller zoologischen Objekte der Wirbeltiersammiung ist Aufgabe des Präparatoriums, das der Sammlung angeschlos sen ist. Derzeit bemühen sich die beiden Präpara toren Ernst Nagengast und Bernhard Stolz um die Herstellung neuer Aussteliungspräparate, wissen schaftlicher Belege und um die Konservierung und Restaurierung der vorhandenen Sammlung. Die Vorbeugung gegen Schädiingsbefail durch erprob te Konservierungsmittel erleichtert diese Aufgabe heute beträchtlich. Alle diese Aufgaben der Sammiungsordnung, -aufbewahrung, Archivierung von Information und Erteilung von Auskünften wird al lein vom Unterzeichneten, den beiden Präparato ren und der halbtags zur Verfügung stehenden Schreibkraft Frau Eifriede Wagner bewältigt. Um Eingang in den Kreis der Fachkollegen zu fin den, ist es notwendig, selbst wissenschaftlich tätig zu sein. Neben schon genannten Dokumentatio nen beschäftigt sich der Unterzeichnete seit mehr als 10 Jahren mit der Populationsbioiogie von Was servögeln, ausgehend von Untersuchungen am At tersee (AUBRECHT 1979). Zählungen überwintern der Wasservögei, von zahlreichen Mitarbeitern durchgeführt und von der Österreichischen Gesell schaft für Vogelkunde organisiert, haben Tausen de Daten geliefert, die nicht nur die Lebensweise dieser oft weit wandernden Tiere besser verstehen lassen, sondern auch wichtige Grundlagen für den Naturschutz liefern (Österreichische Gewässer als Winterrastpiätze für Wasservögel, AUBRECHT & BÖCK 1985). Jegliche wissenschaftliche Tätigkeit geht allein aus Zeitgründen weit über die Arbeit am Museum hinaus. Das betrifft besonders auch die Funktion des Unterzeichneten als österreichischer Vertreter im internationalen Büro für Wasservogel forschung. Umgekehrt wird dadurch der Name des OÖ. Landesmuseums über die Grenzen des Lan des hinausgetragen. Wie wissenschaftliche Ergebnisse für die Öffent lichkeit umgesetzt werden können, zeigte unter an derem die Sonderausstellung „Wasservögel — Ökologie als Abenteuer" (1987), wo versucht wur de, ökologische Zusammenhänge allgemein ver ständlich zu demonstrieren. Die Tätigkeit der Wis sensvermittlung schlägt sich jedoch nicht nur in Ausstellungen nieder, sondern auch in Publikatio nen, Vorträgen und durch die Mitwirkung in ver schiedenen Institutionen, wo Information, die In der Sammlung Wirbeltiere vorliegt, einfließen kann. Leider wird dieses Wissen noch viel zu sel ten und zu wenig genützt. Der Versuch, ein Ohr im Land und ein Sprachrohr nach innen und außen zu sein, wird jedenfalls mit den zur Verfügung stehenden Mittein unternom men. Zwänge zur Einschränkung entstehen durch

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