Oberösterreich, 37. Jahrgang, Heft 3, 1987

Kunst der Gegenwart wie aus heiterem Himmel — den gesamten noch in seinem Besitz befindiichen Bildbe stand vernichtete. Er begründete diesen Ent schluß mit dem Hinweis, daß er sich auch op tisch von seiner Vergangenheit befreien müsse. Heute, in der Erinnerung an ihn, ist dieser Verlust zu bedauern. Viel Schönes ist dadurch verlorengegangen. Als Schlüsselbild für diesen totalen Stilwan del ist die in Besitz der Österreichischen Ga lerie in Wien befindliche Tafel „K'i-Iin" (Öl auf Platte, 33 x 40 cm), entstanden 1948 (I), anzu sprechen. Ähnliche Bedeutung besitzt das 1949 gemalte Bild „Schnecke" (Öl auf Platte, 88 X 60 cm), erworben von der Neuen Galerie der Stadt Linz. Das Oberösterreichische Lan desmuseum besitzt ein Werk des Künstiers aus dem Jahr 1950 mit der Thematik „Linzer Brücke". In dieser Schaffensperiode beschäf tigte Franz Poetsch deutlich die Welt des Wassers mit zwei ihn berührenden Naturer scheinungen: die Tierwelt in und auf dem Wasser (Libelle — im Stadtmuseum Linz, Metamorphose einer Libelle — angekauft vom Bundesministerium für Unterricht), so wie die Berührung einer Wasserfläche mit dem Horizont. Wie sehr er von der Beobach tung der Natur ausging und sich seine Inspi ration ausschiießlich aus dem unmittelbaren Naturerlebnis hoite, beweist die Erinnerung an seine Aquarien, mit denen damals sein Atelier voll angeräumt war. Aus dieser Zeit stammt auch die vorschnelle Abstempelung des Künstlers als Surrealist. Spätere, makaber erscheinende Vogelbilder, wie etwa die 1966 entstandene „Vogeianatomie" (Öl auf Leinwand, 80 x 40 cm), verdichte ten diesen Eindruck. Seine Mitgliedschaft in der Wiener „Hundsgruppe", aus der ihn eine langjährige Freundschaft mit Ernst Fuchs bis nach Linz begleitete, galt als Bestätigung für die Richtigkeit dieser Schubladierung. Be reits 1967 traf ich jedoch im Katalog zu seiner großen Kollektivausstellung in der Neuen Ga lerie der Stadt Linz die Feststellung: „Dieser persönliche Surrealismus des Künstlers — nur ein kurzer Abschnitt in seinem Leben — überschlug sich aber nie in die Groteske, in die Skurrilität oder gar in die Bedrohung menschlicher Existenz." I 1 1 BILDER DAMETZSTRASSE 25, Tel. 270-270, 270-654 Orig. Ölgemälde Graphikgalerle 16.—20. Jhdt. #/ (keine Mittagssperre) Kunstdrucke Restaurierungen Rahmungen Kupferstiche und V^Al/ Spiegel, Karniesen alte Landkarten TlMu DINGHOFERSTRASSE 69, Tel. 53 5 36 Gemäldeschau (Ecke Blumauerstraße) besonders preisgünstiger Ölgemälde. geöffnet Mo.—Fr. von 9—12 und von 13.30—17.30 Uhr Gute Parkmöglichkeit 72

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