Historische Kunst Beispiele österreichischer Landschaftsmaierei in der Stiftsgaierie Schiägi P. Dr. Isfried H. Pichler zum 50. Geburtstag Hannes Etzistorfer Wenn auch die Anfänge der Stiftsgalerie Schiägi bis ins 16. Jahrhundert reichen und in den Inventaren von 1584 bis 1763 zahlreiche, heute kaum mehr identifizierbare Gemälde genannt werden, kann von einer eigentlichen Bildergalerie erst seit Abt Wilhelm Waldbauer (1755—1816) gesprochen werden. Dieser kunstsinnige Abt konnte in seiner improvisier ten Kunstsammlung, welche im Bischofszim mer (einst das Grüne Zimmer) errichtet wur de, bereits an die 90 Bilder ausstellen. Nach dem Stiftsbrand vom 11. April 1801, bei dem auch die Gemälde zum Teil In Mitleiden schaft gezogen wurden, ist die Bildergalerie in den Empfangssaal transferiert worden.^ Unter Abt Adolf Fähtz (1782—1847) erfuhr die Gemäldesammlung durch den großzügigen Kauf der vom Reglerungssekretär Alois Türk angebotenen Ölbilder (im Werte von 3100 Gulden) eine unerwartete Vergrößerung auch in qualitativer Hinsicht. Die 180 Gemälde wurden jedoch weniger in der Absicht erwor ben, „Ostentation oder Unterhaltung für Fremde" zu bieten, sondern als „ein Mittel zur Bildung des ästhetischen Sinnes für junge Leute".^ Lorenz Adolf Schönberger (1768—1847), Flußlandschaft, datiert 1797, Inv. Nr. K 61. Auch der nächste Abt, Dominik Lebschy (1799—1884), setzte die Sammeltätigkeit kontinuieriich fort. Den Plan seines Vorgängers, einen geeigneten Galerieraum zu schaffen, konnte auch er nicht realisieren. Der 1850 wü tende Stiftsbrand führte zu einem weiteren Provisorium (die Bilder wurden ab nun im Nordtrakt zwischen Prälatur und Zement gang gezeigt), weiches dann 1893 beendet wurde. Erst Abt Norbert Schachinger (1842—1922) verwirklichte den Bau einer eigenen Bilder galerie, weiche die letzte Lücke im „Stiftsvier kanter" zwischen Nordtrakt und Bibliothek schloß und 1898 beendet wurde. Trotz Tausch bzw. Kauf von einzelnen Bildern erfuhr der Blldbestand in unserem Jahrhundert keine einschneidende Veränderung oder neue Schwerpunktsetzung. Aus diesem reichen Material sollen nun In Bezugnahme auf das i 63
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