Oberösterreich, 37. Jahrgang, Heft 3, 1987

Die Sternwarte Kremsmünster heute Einzelne Kabinette werden dankenswerter Weise von besten Fachleuten ehrenamtlich weiterbetreut, nachdem diese schon bei der Aufstellung 1977 mitgewirkt haben. Zwei da von muß ich unbedingt erwähnen; Univ.-Prof. Dr. E. J. Zirkl, der mit seiner Frau die Minera logie betreut; und OR Dr. H. Schifter, der uns zusammen mit seiner Frau in der Betreuung der Vogelsammlung weiterhin beisteht. Dankbar erwähnen möchte ich auch Frau Mag. G. Hofmeister, die Jahr für Jahr einige Wochen im Mai und Oktober in der Samm lung arbeitet. Auf solche Selbstlosigkeit sind wir angewiesen. Es ist schön, daß es solche Idealisten gibt. Spezialwissenschaftliches Interesse Unsere Sammlungen sind vielfach Ziel von Fachexkursionen. Dabei sind einzelne Be stände vor allem aus der Mineralogie und der Paläontologie interessant. Es ist aber die En semble-Wirkung, der Gesamteindruck der al ten Stiftssammlung, den wir ja bewußt be wahren wollten, für viele das Ziel eines Besu ches. Für besonders Interessierte sind auch historische Gründe gegeben, weil manche Bestände (etwa die Blaschka-Glasmodeliesammlung) oder Fundorte geschichtlich ge sehen sehr bemerkenswert sind. (Das gilt in noch größerem Maß für die physikalischen und astronomischen Objekte.) Es kommt auch öfter vor, daß wir gebeten werden, bei internationalen Projekten auslän discher Museen mitzuwirken. Solche Anfra gen und Bitten stellen einen zusätzlichen Aufwand dar, den meist Patres des Stiftes zu leisten haben. Einzelne Teile der Sammlungen wurden für die Bearbeitung im Rahmen von Diplom- und Hausarbeiten zur Verfügung gestellt. Sol chen Wünschen stehen wir — bei aller gebo tenen Vorsicht —, so weit es möglich ist, auf geschlossen gegenüber, weil einerseits den Studenten die Freude an ihrer Arbeit nicht ge nommen, andererseits auch der wissen schaftlichen Bearbeitung nichts vorbehalten werden soll. Ein großes Projekt läuft zur Zeit als Disser tation, an der ein Mitbruder arbeitet. Er ver wertet die botanischen Aufzeichnungen von P. Franz Schwab (t 1910) in einer vergleichend-vegetationskundlichen Arbeit mit den modernen Datenverarbeitungsmethoden. Der Aufwand ist groß. Es ist jedoch für die Weiterführung der Sternwarte sehr sinnvoll, sich solchen Herausforderungen zu stellen. Wir wollen ja fachlich und methodisch mit un serer Zeit Schritt halten, wie dies doch auch in früheren Zeiten der Fall war. Dieser Bericht und diese Überlegungen wurden eingeleitet mit dem Hinweis auf die Einstellung der „aufgeklärten" Stiftsmitglie der im 18. Jahrhundert. Man könnte sie in Ab wandlung des Mottos für dieses Heft „Na tur—Mensch—Umwelt" auch in einem Drei schritt zusammenfassen: „Natur—Mensch— Gott". Gott wurde im Lauf der Zeit aus der na turwissenschaftlichen Forschung ausge39

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