Oberösterreich, 37. Jahrgang, Heft 3, 1987

Die Sternwarte Kremsmünster heute E—d iatioi • • = I V , _ » # "o Ö r ä?aH Links: Der „Wetterdienst" ist durch häufige Abiesungen und regelmäßige Meldetätigkeit zwar aufwendig, aber für unsere Sternwarte ein selbstverständlicher Beitrag für die Öffentlichkeit, z. B. für die Zivilflugsicherung. (Direktor Hfr. P. Ansgar Rabenalt) Rechts: Seit 225 Jahren werden an der Wetterstation der Sternwarte mehrmals täglich meteorologische Daten aufgezeichnet und dem internationalen Beobachtungsnetz zugeführt. Dies geschieht in guter Zusammenarbeit mit der Zentraianstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien, die teilweise auch Meßgeräte zur Verfügung stellt. (Beobachter ing. Kretschmer) Neben diesen Klimaablesungen werden seit Beginn der fünfziger Jahre dieses Jahrhun derts auch die sogenannten synoptischen Meldungen telefonisch nach Salzburg durch gegeben. Diese erfolgen etwa eine halbe Stunde Vörden drei Klimameldungen und zu sätzlich um 10 Uhr und 13 Uhr (MEZ). Die mo mentanen Wetterverhältnisse zu diesen Zeit punkten werden verschlüsselt durchgege ben. Die Daten sämtlicher angeschlossener Stationen werden in den täglichen Wetterkar ten der oben erwähnten Zentralanstalt veröf fentlicht. Auch Radiostationen (Ö-Regional, Linz, etwas vor 7 Uhr früh) geben Teile dieser Meldungen durch. Sämtliche Daten werden seit einigen Jahren in einem Computer ge speichert und außerdem schriftlich niederge legt. Die ältesten Aufzeichnungen gehen — wie schon im geschichtlichen Teil erwähnt — bis auf das Jahr 1763 zurück. An der Homo genisierung der langjährigen ununterbroche nen Reihe wird derzeit in den Vorarbeiten für eine Dissertation vom Assistenten der Stern warte, Mag. R Wolfram Austaller, gearbeitet. — Seit mehreren Jahren gibt auch ein Linseis-Böenschreiber fortlaufend Aufschluß über die momentane Windgeschwindigkeit. So registrierte er bei dem plötzlich einsetzen den Sturm am 3. Mai 1987 abends Spitzenge schwindigkeiten des Windes von 103 km/Stunde. — Seit Jänner 1985 überwacht und mißt unsere Station auch den täglichen Niederschlag in Zusammenarbeit mit der Ab teilung Immissionsschutz des Amtes der oö. Landesregierung. Es wird der „Saure Regen" auf seinen pH-Wert und seine Leitfähigkeit in nS gemessen. Im Jahr 1952 wurde ein in der Zentralanstalt in Wien hergestellter Seismograph aufge stellt und damit nach jahrzehntelanger Unter brechung die Registrierung von Erdbeben wieder aufgenommen. Dieses Gerät wurde 32

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