Oberösterreich, 37. Jahrgang, Heft 3, 1987

entsprechend seiner jeweiligen Interessenslage aufgesucht werden können, gibt auch eine räumliche Vorteliung von dem konzep tionellen Grundgerüst. Daß sich hier das der Bienenwabe entnommene Sechseck als be sonders ideales Grundmodul anbietet, zeigt die beigegebene Entwurfskizze, die erstmals am 22. 1. 1986 der Öffentlichkeit präsentiert wurde: Im Mittelpunkt stehen der Mensch, seine Herkunft, seine Entwicklungsstufen, seine frühesten Lebens- uns Soziaiisationsformen. Während in einem darüber liegen den „Museumsbaustein" die Kosmologie (vielleicht in einem Pianetarium) veranschau licht wird, geben die umgebenden quadrati schen Verbindungsräume Auskunft über den Menschen als Forscher (Eroberung der Erde, Entdeckungsgeschichte, Wissenschaftsge schichte etc.). Die Übergangsfelder sind ein geschlossen in einen konzentrischen Kreis aus Sechsecken, in denen die „Natur" im oben gemeinten Sinne aufgezeigt wird. Hier werden die Weit, ihre Kontinente und Land schaftsformen ebenso veranschaulicht wie der Aufbau der Erdkruste; ein Gang durch die Erdgeschichte bzw. die Entstehung der Ge steine und Mineralien wird ebenso nachvoll zogen, wie die Pflanzenwelt der Erde und die Tierarten der Welt in allgemeiner systemati scher und historisierender (Paläontologie) Art und Weise dargestellt werden. In den mit III bezeichneten Sechsecken wird die Umwelt, also die vom Menschen beeinflußte Natur, veranschaulicht. Der Einfluß des Menschen auf die Veränderungen der Landschaft (z. B. Waldsterben, Straßenbau etc.) wird ebenso gezeigt, wie die vom Menschen bedrohten und ausgestorbenen Tierarten, Naturschutz gebiete etc. Großflächige Ausstellungsberei che sind der Darstellung des oberösterreichi schen Materials gewidmet. (IV 1 „Die Fauna Oberösterreichs" IV 2 „Die Pflanzenwelt Oberösterreichs" etc.) Die einzelnen Räume sollten inhaltlich in jeder Richtung miteinan der verknüpft sein. Je nach Interessenslage des Besuchers ist so eine Konzentration auf bestimmte Themenschwerpunkte möglich (z. B. Mineralien, Wissenschaftsgebiete, Entste hung der Gesteine, Aufbau der Welt, Land schaftsformen allgemein, Oberösterreich spezieil). Gleichsam in einer zweiten Ebene könnten die geistig-künstlerischen Leistungen der Menschen, also seine auf Kunst und Kultur, Philosophie und Religion bezogenen Hervor bringungen mit in die Konzeption einbezogen werden, ganz im Sinn des theoretischen An satzes. Das damit angestrebte „museum humanum" wäre jedenfalls zumindest in der österreichischen Museumslandschaft ein Unikat und seine Verwirklichung eine einma lige Chance für Oberösterreich. Das zu grün dende Museum müßte den Erwartungen, einer in immer stärkerem Maße an den Pro blemen der Natur, des Lebens und der Um welt interessierten Öffentlichkeit zu entspre chen, im Stande sein. Es müßte bereit sein, neue Fragestellungen und wissenschaftliche Erkenntnisse, die einer Umsetzung in mu seumsdidaktische Modelle zugänglich sind, in seine Präsentation aufzunehmen. Als ein ständig korrigierendes und zu korrigierendes Medium hat es an der Nahtstelle von Wissen schaft und Öffentlichkeit zu einer möglichst raschen und verständlichen Information bei zutragen, um den Menschen Fragen zu be antworten und vielleicht auch Lösungen an zubieten. Den von uns genannten und in der Ausstel lungskonzeption angestrebten „Zusammen hang der Dinge" meinte wohl auch der be rühmte deutsche Chemiker Justus Liebig, von dem die Worte überliefert sind: „Wer nur etwas von Chemie versteht, versteht nichts von Chemie"(!). So sei zum Abschluß ein Wort des heute kaum mehr gelesenen Schriftstellers Helmut Zusanek zitiert, der schon vor vielen Jahr zehnten schrieb: „Das Göttliche ist der Zu sammenhang: Ihn zu verherrlichen ist Reli gion, ihn darzustellen ist Kunst, ihn zu erforschen ist Wissenschaft." Wir ergänzen: „Ihn zu erklären, ist Aufgabe des Museums". Wir bieten Ihnen eine Vielzahl von MÖGLICHKEITEN: Klassischer Spitzentanz, Nationaltänze, Stepptanz, moderner Ausdruckstanz, Jazzballett, Bühnenausbildung, Akrobatik und Gymnastik. ABENDKURSE für Berufstätige . . . Teilnahme ab 4 Jahre. Prof. Johanna Wilk-Mutard 1. Linzer Ballett-Schule Anmeldung: . . . täglich, 15.00 — 19.00 Uhr 4020 Linz, Bethlehemstraße 24 Telefon (0 73 2) 27 93 66 26

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