Oberösterreich, 37. Jahrgang, Heft 3, 1987

Streiflichter aus der Arbeit der naturwissenschaftlichen Sammlungen im OÖ. Landesmuseum Links: Abb. 2: Verbreitung der Gattung Sciiia L. in Österreich: • S bifoiia L., ■ S drunensis (SPETA) SPETA, * S spetana KERESZTY, ® S vindobonensis ^9 \ SO \ \ Ö2 i 55 \ Sij \ 55 42 43 44 45 46 47 48 Abb. 4: Verbreitung von Campanuia patuia L. s. I. in Oberösterreich: dipioide Sippe mit 2n = 20, tetrapioide mit 2n = 40 Chromosomen Abb. 3: Dipioide (20 Chromosomen) Wiesengiockenblume aus dem Katzgraben bei Aitenberg, tetrapioide (40 Chromosomen) aus Eidenberg Köhlersam und Philipp, die 2 Lerchensporne Oberösterreichs In Österreich wachsen wild nach JANCHEN (1957: 209) 4 Arten der Gattung Lerchensporn (Corydalis VENT), aiie 4 sollten ihm zufolge auch in Ober österreich vorkommen. Eine Überprüfung des Tat bestandes zeigt aber, daß dem nicht so ist! irgend wo muß aber JANCHEN diese Information hergehabt haben. In der ältesten Flora Oberöster reichs gibt SAILER (1841: 101) den Hohlen Ler chensporn [= C. cava (L.) SCHWEIGG. & KÖRTE] von einigen Orten der Linzer Umgebung an, C. digitata, heute C. solida (L.) SWARTZ, beschreibt er aus den Laubwäldern an der steirischen Grenze, z. B. bei Spital am Pyhrn und zudem aus Puchheim und Buchberg. Leider ist das Herbar von F. 8. Sal ier, wie auch das seines Gewährsmannes KNOLL, Pfarrer in Windischgarsten, verschollen. Trotz in tensiver Nachsuche konnte ich bisher keine Spur davon auffinden. Es existiert wohl nicht mehr. Dies ist besonders bedauerlich, weil die Art seither in Oberösterreich nicht mehr aufgefunden wurde, sodaß eine Überprüfung der Angaben angebracht er schiene. Auch BRITTINGER (1862:114) nennt nur diese bei den Arten, allerdings ohne Fundorte. DUFTSCHMID (1883: 386) zitiert unter C. solida nur die Flora BRiTTINGERS. C. intermedia (L.) MERAT [= C. fabacea (RETZ.) PERS.j wird erstmals von STEINiNGER (1881: 203) an der Straße von Unter- nach Oberiaussa, unweit der Straße, weiche durch den Spitzbachgraben, angeblich auf der oberösterrei chischen Seite, und an der Straße über den Saubo den (zwischen Oberiaussa und St. Gallen) in der Steiermark gefunden. Er erwähnt zudem, daß die Köhler diese Pflanze sehr schätzen und sie „Köh lersamen" nennen, weil sie, in den Meiler gewor fen, glänzende Kohle bilden sollte. Die beiden Fundorte wurden deshalb aus Konkurrenzgründen streng geheim gehalten! Ein Jahr später veröffent licht STEiNiNGER (1882: 86) einen weiteren Fund ort: ober dem Türkenkopf an der Straße von Ober iaussa zum Hengsten. Doch auch Steiningers Herbar ist offenbar nicht erhalten geblieben, somit sind auch diese Angaben nicht überprüfbar. Die Meinung, C. pumila käme in Oberösterreich vor, geht offenbar auf die Angabe von HEGi (1913: 41) zurück, der sie für Oberösterreich „zwischen Ober- und Unteriaussa" angibt. In der 2. Auflage dieses Standardwerkes nennt MARKGRAF (1958: 62) den Fundort schon Laussa bei Steyr! Für C. in termedia und C. solida werden in diesem Werk 15

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2